Es ist eine aufsehenerregende Serie von nächtlichen Coups. Die österreichische Polizei ist seit mehreren Wochen einer Bande auf der Spur, die es auf Bankomaten abgesehen hat. Die Täter sprengen mitten in der Nacht Geldautomaten, um an die begehrten Banknoten zu kommen.
Mittlerweile wurden sieben solcher Coups in Simmering, Floridsdorf, Liesing, Favoriten sowie in Gänserndorf (NÖ) und Neusiedl am See (Bgld.) durchgeführt. Die Hintermänner haben es dabei vor allem auf die großen 100er und 200er Scheine abgesehen.
Die Kripo ermittelt auf Hochtouren gegen die Bande, hält sich aber sehr bedeckt zu den aktuellen Ermittlungsergebnissen. Klar ist jedoch, dass die Polizei einen Zusammenhang zwischen den Taten nicht ausschließen kann. Außerdem zeigt sich beim Modus Operandi ein klares Muster: Bei den Bankomat-Sprengungen flüchteten die Täter mit hochmotorisierten Fahrzeugen vom Tatort. Bei einem handelt es sich um einen dunklen Audi A6.
Treibt jetzt also auch die berüchtigte Audi-Bande ihr Unwesen in Österreich? Möglicherweise. Der Name kommt ursprünglich von den präferierten Fluchtfahrzeugen der Täter. Sie benutzten bereits in den Niederlanden und in Deutschland stark motorisierte Audis, um von den Tatorten zu flüchten. Grund dafür ist das gute und einfache Handling der Fahrzeuge, vor allem bei hohen Geschwindigkeiten. Hinzu kommt, dass derartige Modelle relativ häufig im Straßenverkehr anzutreffen sind, was eine Fahndung erschwert.
Ihren Ursprung hat die Audi-Bande in den Niederlanden. Wenig später expandierten die Gangster nach Deutschland. Aktuell geht man davon aus, dass zwischen 200 und 500 Personen an den Machenschaften beteiligt waren bzw. sind. Die Tätergruppen sollen jedoch autark voreinander agieren.
Ob es sich bei den Bankomat-Sprenger in Österreich und Nachahmungstäter oder gar die selbe Bande handelt, ist bis dato unklar. Die Kriminalpolizei möchte sich jedenfalls nicht in Karten schauen lassen. Die Ermittlungen laufen indes auf Hochtouren.
