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Banksy: So narrt der Kunst-Superstar die Welt

Heute Redaktion
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Banksys Bilder kosten hunderttausende Euro und wenn sie über Nacht an einer Hausmauer auftauchen, müssen plötzlich Polizisten leere Gassen bewachen. Stars sammeln seine Werke und Menschenmassen stürmen seine Ausstellungen. Trotzdem kennt niemdand den wahren Namen des Street Art Künstlers und keiner weiß, wie er aussieht. Deshalb kann er ahnungslosen Passanten seine Bilder zu Spottpreisen auf der Straße verkaufen, ohne dass die etwas ahnen. So tickt Millionen-Phänomen und Kunst-Superstar Banksy.

Nur wenige Details sind über den inzwischen weltberühmten Briten bekannt. Er wurde wahrscheinlich 1974 in Bristol geboren, ist Künstler und Filmemacher. Die "Daily Mail" glaubte, ihn entlarvt zu haben und "outete" ihn als Robin Gunningham aus Bristol. Diesen Namen hat Banksy nie dementiert - aber auch nie bestätigt.

Banksy rettet Jugendclub vor Bankrott - mit Graffiti-Schenkung

Sprüht Banksy eine seiner berühmten Figuren auf eine Hausmauer, ist das Ziegel- oder Betonstück plötzlich wertvoll wie Gold. Erst kürzlich drohte ein Jugendclub in Bristol bankrott zu gehen. Prompt schlich sich Banksy in seiner Heimatstadt zum Club. Auf einer Hausmauer ganz in der Nähe , dabei ein Zettel, dass der Künstler das Bild dem Club schenkt. Das Graffiti wird nun auf zirka drei Millionen Euro geschätzt, der Club ist gerettet.

Banksys Nazi: Bild vorher 50, nachher 615.000 Dollar wert

Als Banksy ein kitschiges Landschaftsbild um 50 Dollar von einem Trödler kaufte und wurde es kurz nachher um 615.000 Dollar (455.000 Euro) versteigert.

Banksy hängt eigene Bilder in Louvre & Co - keiner merkte es

Dabei kann Banksy die irre Kunstwelt, die so auf ihn abfährt, gar nicht leiden. Aus Protest hängte er ungefragt immer wieder seine Bilder in renomierten Museen auf. So tauchten Banksy-Werke im Tate Modern in London, im New Yorker MoMA, im Louvre und anderen großen Häusern der Welt auf. Oft dauerte es Tage oder Wochen, so genau konnte das keiner sagen, bis jemandem auffiel, dass ein gewisses Werk gar nicht zur Ausstellung gehörte. Inzwischen werden eigene Banksy-Ausstellungen gemacht und von den Besuchern gestürmt.

Irr: Securitys bewachen leere Gassen;

Banksy als Paris Hilton-Schreck

Banksy verscherbelt an Passanten um 25 Euro 25.000-Euro-Werbung

Banksy-Fan Matt Groening: Das ist Banksys Simpson-Intro - Bitte umblättern

Irr: Securitys bewachen leere Gassen, Mauern kommen hinter Plexiglas

Auf klassische Ausstellungen steht Banksy nicht. Seit dem Jahr 2000 ist er berühmt genug, dass trotzdem, ohne sein Zutun oder Einverständnis, gestaltet werden. Er hingegen schleicht sich lieber durch New York und besprüht in Nacht- und Nebelaktionen Hauswände. Das Resultat ist das Gleiche: Sobald bekannt wird, dass ein Banksy-Werk aufgetaucht ist, strömen seine Fans hin. Oft kommt es vor, dass ein Bild in einer versifften Straße plötzlich von Securitys bewacht werden muss, weil ein wertloses Stück Mauer plötzlich zur Investition wurde. In Hamburg wurde ein Stück Mauer durch Plexiglas geschützt, um Banksys Sprühbild zu schützen.

Im Visier: NSA, Globalisierung, Paris Hilton, Cops und Co

Banksys Sprühereien haben meist einen subversiven Touch und sind äußerst kritisch. Er prangert , Krieg oder den Kunstbetrieb an. Im September 2006 installierte der Künstler die Skulptur eines Guantanamo-Häftlings in Disneyland und schummelte 500 "remasterte" Paris Hilton-CDs in die Plattenläden. Auf Banksys Version trägt Paris einen Hundekopf, die Musik ist von DJ Danger Mouse. Seit Banksys Graffitis so viel kosten, wird auch diskutiert, wem Graffitis eigentlich gehören. Denn hergeben will einen echten Banksy keiner.

Banksy verkaufte Unwissenden 25.000-Euro-Werke um 25 Euro

Auch hier macht sich Banksy selbst wieder über diese Entwicklung lustig. Im Oktober 2013 von ihm um umgerechner knapp 50 Dollar. Die Leute kannten ihn nicht und griffen zu, nichts ahnend, dass die Bildchen 25.000 Euro wert waren.

Matt Groening ließ Banksy Simpsons-Intro machen

Zu Banksys Fans gehört übrigens auch Simpsons-"Papa" Matt Groening. Im Oktober 2010 gestaltete und kritisiert die Globalisierung in der Zeichentrickindustrie. In seiner Version des berühmten Intros müssen in einer asiatischen Fabrik Kinder, Pandabären und sogar Katzen für die Simpsons-Merchandize-Industrie arbeiten.