Politik

Barbara Prammer ist tot

Heute Redaktion
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Im September 2013 gab Nationalratspräsidentin Barbara Prammer öffentlich bekannt, Krebs zu haben und löste damit eine Welle des Mitgefühls aus. Am Samstag verlor die beliebte SPÖ-Politikerin den Kampf gegen die schwere Krankheit.

öffentlich bekannt, Krebs zu haben und löste damit eine Welle des Mitgefühls aus. Am Samstag verlor die beliebte SPÖ-Politikerin mit 60 Jahren den Kampf gegen die schwere Krankheit.

Anfang Juli dieses Jahres begab sich Prammer in stationäre Spitalsbehandlung, da im Zuge ihrer Krebserkrankung aufgetreten waren. Über nähere Details zu ihrer Erkrankung hielt sich die Politikerin immer bedeckt.

Barbara Prammer wurde am 11. Jänner 1954 in Ottnang am Hausruck geboren. Sie studierte Soziologie in Linz und arbeitete anschließend als Sozial- und Berufspädagogin im Linzer Zentrum für Rehabilitätion und beim AMS Oberösterreich als Frauenreferentin.

1990 wurde Prammer Landesfrauenvorsitzende der SPÖ Oberösterreich. Bis 2005 behielt sie diesen Posten. Gleichzeitig stieg sie immerhalb der SPÖ immer weiter auf und wurde 1997 vom damaligen Bundeskanzler Klima zur Ministerin für Frauenangelegenheiten und Konsumentenschutz. Seit 2006 war Prammer Nationalratspräsidentin.

Barbara Prammer war Mutter zweier Töchter.

So ehren Bundeskanzler Faymann und Bundespräsident Heinz Fischer Barbara Prammer

Bundeskanzler Werner Faymann zum Tod Barbara Prammer:

 "Barbara Prammer hat heute den Kampf um ihr Leben, den sie mit so viel Zuversicht und Kraft geführt hat, verloren. Ihr früher Tod hinterlässt bei allen, die sie kannten und die mit ihr arbeiten durften, große Betroffenheit und Trauer", erklärte Bundeskanzler Werner Faymann in einer ersten Stellungnahme zum Ableben der Nationalratspräsidentin. "Barbara Prammer war eine bedeutende Sozialdemokratin, engagierte Frauenpolitikerin, große Demokratin und seit 2006 eine hervorragende Nationalratspräsidentin", so Faymann.

"Sie sah sich selbst als Kind der Kreisky-Zeit und hat nie aufgehört, an eine Zukunft zu glauben, in der soziale Gerechtigkeit und Chancengleichheit zur Selbstverständlichkeit geworden sind." Als Kämpferin für die Gleichstellung der Frauen habe sie die Gesellschaft ebenso geprägt wie mit ihrem Engagement, junge Menschen für Demokratie und politische Mitsprache zu begeistern. Ganz besonders stark war ihr Eintreten für ein Miteinander in der Gesellschaft, gegen Verhetzung, Rassismus und Antisemitismus. Barbara Prammer war es ein großes Anliegen, dass die Gräuel des Nationalsozialismus, auch und besonders von jungen Menschen, nicht vergessen werden.

"Ihr mutiger und offener Kampf gegen ihre schwere Krankheit hat mich persönlich schwer beeindruckt", sagte Faymann. "Barbara Prammer sah in ihrer Erkrankung 'keinen Grund aufzugeben'; 'Ich werde kämpfen', hat sie gesagt und das dann auch tapfer und zäh getan - wie zeitlebens in ihrer politischen Arbeit auch."

Durch ihren Tod verliert die Republik eine führende Persönlichkeit. Ihre Wegbegleiter und Wegbegleiterinnen verlieren einen außerordentlich liebevollen und wertvollen Menschen. "Mein tiefes Mitgefühl gilt der Tochter Julia und ihrem Sohn Bertram, der Familie und den Angehörigen", so Bundeskanzler Werner Faymann.

 

Bundespräsident Heinz Fischer

Die Nachricht, dass Nationalratspräsidentin Barbara Prammer wenige Monate nach ihrem 60. Geburtstag einer schweren Krankheit erlegen ist erfüllt uns alle mit tiefster Traurigkeit. Sie hat den Kampf gegen eine tückische Krankheit mit unglaublicher Tapferkeit und großem Lebenswillen geführt, aber dieser Kampf war nicht zu gewinnen.

Barbara Prammer war eine der großen Frauenpersönlichkeiten im öffentlichen Leben unseres Landes und auch über die Grenzen unseres Landes hinaus bekannt und geschätzt. Sie war eine engagierte und unbestrittene Präsidentin des österreichischen Nationalrats, eine führende Sozialdemokratin und eine absolut integre Politikerin, der ich mich auch persönlich sehr verbunden fühlte.

Ihr nachhaltiges Eintreten für Demokratie, Parlamentarismus und soziale Gerechtigkeit kam aus tiefster Überzeugung und stand mit ihrem persönlichen Lebensweg in engem Zusammenhang.

Viele weitere Aktivitäten, Leistungen und Erfolge von Barbara Prammer werden noch zu würdigen sein.

Unser tief empfundenes Mitgefühl gehört den Angehörigen der Verstorbenen.

Die Präsidentschaftskanzlei wird zum Zeichen der Trauer die Flagge auf Halbmast setzen.

APA/red. 

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