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Barry saß 29 Jahre im Todestrakt – nun ist er frei

Im Jahr 1995 wurde er wegen Mordes zum Tode verurteilt – beteuerte aber seine Unschuld. Nun erkämpften die Anwälte von Barry Jones seine Freilassung.

Andre Wilding
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    Barry Lee Jones saß 29 Jahre im Gefängnis – wegen eines Mordes, den er nie begangen hat.
    Barry Lee Jones saß 29 Jahre im Gefängnis – wegen eines Mordes, den er nie begangen hat.
    Arizona Department of Corrections, Rehabilitation and Reentry

    Für Barry Jones (64) aus dem US-Bundesstaat Arizona muss es ein unbeschreibliches Gefühl gewesen sein: Nach 29 Jahren als Häftling im berüchtigten Todestrakt darf der US-Amerikaner nun als freier Mann aus dem Gefängnis treten. "Nach 29 Jahren kann ich wieder in den Armen meiner Familie liegen", sagte er nach seiner Freilassung zum Fernsehsender "abc15". "Ich bin meinem Verteidigungsteam so dankbar – sie haben nie aufgegeben, die Wahrheit in meinem Fall ans Licht zu bringen. Aber auch meiner Familie, die mir während dieser schrecklichen Tortur zur Seite gestanden hat."

    Jones wurde 1995 wegen Mord ersten Grades (vorsätzliches Töten) zum Tode verurteilt. Ihm wurde vorgeworfen, die vierjährige Tochter seiner damaligen Freundin getötet zu haben. Allerdings hatte es nie Beweise dafür gegeben, dass Jones dem Mädchen innere Verletzungen zugefügt hätte. Sein Vergehen lag letzten Endes darin, dass er das Mädchen nicht ins Spital brachte, obwohl klar war, dass es ihm nicht gut ging. Sie hatte innere Blutungen im Bauchbereich – es konnte allerdings nie festgestellt werden, woher die stammten. Jones hatte immer seine Unschuld betont.

    Deal mit Staatsanwaltschaft

    Für unschuldig wurde Jones allerdings nicht erklärt – stattdessen handelten seine Verteidiger einen Deal mit der Staatsanwaltschaft von Prima County aus: Er wurde im Nachhinein zum Mord zweiten Grades verurteilt – weil er die damals Vierjährige nicht ins Spital gebracht hatte. Dafür bekam er "nur" 25 Jahre – und ist damit ein freier Mann.

    "Das sind einige der schwierigsten Entscheidungen, denen wir als Staatsanwälte gegenüberstehen. Wir versuchen, Rechtsstaatlichkeit in Einklang zu bringen mit dem Tod eines unschuldigen vierjährigen Kindes", heißt es von der Staatsanwältin Laura Conover. "Es ist wichtig, den Mut zu haben, den Fall neu zu bewerten und gleichzeitig dabei zu bleiben, was vor dem Gesetz richtig ist. In diesem Fall wurde Mr. Jones mehr als nötig zur Verantwortung gezogen."

    Für Jones haben seine Anwälte eine "GoFundMe" Fundraising Kampagne gestartet – als Starthilfe für sein neues Leben in Freiheit.

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      Roland Mühlanger / picturedesk.com