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Bauch, Ekzeme, Buckel: So schädlich ist Büroarbeit

Forscher haben eine Puppe erstellt, welche einen Menschen nach 20 Jahren Büroarbeit darstellt. Das Ergebnis ist erschreckend.

Heute Redaktion
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Britische Wissenschaftler haben erforscht, was das lange Sitzen vor dem Computer für die Gesundheit bedeutet. Um ihre Ergebnisse plastisch zu verdeutlichen, kreierten sie die Figur „Emma" – buckelig, bleich und mit Bauch.Wer Emma betrachtet, richtet sich sofort in seinem Bürosessel auf. Mit der lebensgroßen Figur wollen die Forscher auf den westlichen Lebensstil aufmerksam machen – denn wir sitzen zu viel und starren zu lange auf Bildschirme.

Krampfadern, Ekzeme, Wassereinlagerungen

Wer sich den künstlichen Körper von Emma anschaut, kriegt das Schaudern: Die Beine der Puppe sind mit Krampfadern durchzogen, haben Wassereinlagerungen. Der restliche Körper ist aufgebläht, ihre Augen sind blutunterlaufen, die Haut von Ekzemen übersät.

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Für die Studie wurden Büroarbeiter aus drei Ländern befragt

Zuvor hatten die Forscher für ihren (vom Büromöbelhersteller Fellowes gesponsorten) Bericht namens „Work Colleague of the Future" mit mehr 3.000 Büroarbeitern aus Frankreich, Deutschland und Großbritannien gesprochen und sich deren gesundheitlichen Beeinträchtigungen schildern lassen. Berechnet wurden dafür auch ergonomisch ungünstige Möbel, die auf Dauer die Körperhaltung und das Skelett negativ beeinflussen. Mithilfe einer Spezialfirma entstand dann die 3-D-Simulation von „Emma", an deren Körper beispielhaft für einen Zeitraum von 20 Jahren alle nur denkbaren gesundheitlichen Beeinträchtigungen zu studieren sind – bis hin zum unkontrollierten Wachstum von Haaren in Ohren und Nase, deren Entstehung unter anderem auf die schlechte Belüftung in den Großraumbüros zurückgeführt wird. Die „Daily Mail" zitiert aus dem Bericht.

90 Prozent leiden durch Gesundheitsbeeinträchtigungen

Demnach leiden in Großbritannien 90 Prozent der Menschen, die in Büros arbeiten, an Beschwerden, die ihre Gesundheit beeinträchtigen. 45 Prozent klagten ganz konkret über Kopf-, Augen- oder Rückenschmerzen. Die Wissenschaftler fordern deshalb eine Umgestaltung des modernen Arbeitsplatzes, hin zu neuen, mobilen Arbeitsformen und eine Ergänzung durch Sport- und Bewegungsübungen. Und vielleicht, so die Hoffnung, motiviert die beängstigende Figur der „Emma" die Betroffenen ja auch selbst zu Gegenmaßnahmen.