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Simonischek: "Der hat offenbar gut funktioniert"

Heute Redaktion
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Achtung, Stufe: "Nestroy"-Abräumer Simonischek legte sich beim Gang auf die Bühne auf den Bauch.
Achtung, Stufe: "Nestroy"-Abräumer Simonischek legte sich beim Gang auf die Bühne auf den Bauch.
Bild: Screenshot, privat

Und plötzlich lag er da, Nestroy-Sieger Max Simonischek. Beim Gang auf die Bühne warf er sich der Theatermeute vor die Füße: "Das gehört zum Einmaleins der Komiker!"

So viele Glückshormone hauen selbst den stärksten Mann um. In diesem Fall war's Zwei-Meter-Maxl Simonischek, der bei der Theaterpreis-Gala Montagnacht im Wiener Ronacher den Publikumspreis abräumte und sich prompt über die Stufen zur Bühne "drahte". Ein Schreckmoment ganz zu Beginn der Verleihung – aber einer, der natürlich geplant war. Oder? Auf der Aftershowparty haben wir beim Schauspieler ("Der Bau", "Die göttliche Ordnung") nachgefragt.

"Stolperer gehört zum Einmaleins der Komiker"

"Ich dachte, dass sei angebracht – schließlich war ich ja auch für meine Darbietung in 'Pension Schöller' (amüsiert darin als Streber mit Sprachfehler) nominiert. Viele haben mich dann darauf angesprochen. Hat offensichtlich so gut funktioniert, dass ihn viele ernst genommen haben. Aber ein Stolperer gehört zum kleinen Einmaleins der Komiker."

Publikum grüßte die Mama am Telefon

Auf der Bühne folgte dann die nächste Einlage: Max griff zum Handy und klingelte bei Mama Charlotte Schwab (ebenfalls Schauspielerin, spielt u.a. am Münchner Residenztheater) durch. Die war eher wortkarg – lag's am fehlenden Empfang oder war sie doch eher überrumpelt? "Natürlich war meine Mama überrascht, aber sie hat sich total gefreut. Eigentlich wollte sie ja mitkommen zur Gala, ich hatte schon eine Karte für sie. Aber leider musste sie dann doch proben." Vom Publikum gab's ein kollektives "Hallo, Charlotte". Eh klar, heißt ja auch Publikumspreis.

Nestroy als gelungene Impro-Show

Den improvisierten Abend (statt Nikolaus Habjan, Manuela Linshalm und Regina Fritsch führten überraschenderweise Burgtheater-Hausherrin Karin Bergmann mit Peter Fässlacher und Michael Niavarani durch den Abend – der Grund: Autorin Julya Rabinowich legte das in Auftrag gegebene Buch zur Bühnenshow als veritables Theaterstück an, das hätte den Rahmen gesprengt, die Moderatoren gaben ab) empfand Simonischek als "extrem schön". "Man hat sich auf diese krisenhafte Situation eingelassen, ist offen damit umgegangen. Und ich als erster Preisträger hab in diese Tonlage der Improvisation einfach eingestimmt."





Das sind die Preisträger

Beste Schauspielerin: Andrea Jonasson als Freifrau Sophie von Essenbeck in „Die Verdammten" nach dem gleichnamigen Film von Luchino Visconti, Theater in der Josefstadt

Bester Schauspieler: Joachim Meyerhoff in „Die Welt im Rucken" nach dem gleichnamigen Roman von Thomas Melle, Akademietheater

Beste Darstellung einer Nebenrolle: Birgit Stöger als Arsinoé in „Der Menschenfeind" von Molière und als Erna in „Kasimir und Karoline" von Ödön von Horváth, Volkstheater

Beste Regie: Elmar Goerden mit „Die Verdammten" nach dem Film von Luchino Visconti, Theater in der Josefstadt

Bester Nachwuchs weiblich: Maresi Riegner als Helen Keller in „The Miracle Worker" von William Gibson, Theater der Jugend und als Hedvig in „Die Wildente" von Henrik Ibsen, Theater in der Josefstadt

Bester Nachwuchs männlich: Felix Hafner als Regisseur für „Der Menschenfeind" von Molière, Volkstheater

Beste Ausstattung: Katrin Brack fur „Carol Reed" von René Pollesch und „der herzerlfresser" von Ferdinand Schmalz, Akademietheater

Spezialpreis: Doris Uhlich und Michael Turinsky für Inklusion auf Augenhöhe in der Performance „Ravemachine", Koproduktion von brut und WUK performing arts mit insert (Theaterverein)

Beste Off-Produktion: „HOLODRIO. Lass mich Dein Drecksstück sein!" nach André Heller, Inszenierung Thomas Gratzer, Theater Rabenhof

Beste deutschsprachige Aufführung: „Die Räuber" von Friedrich Schiller, Inszenierung Ulrich Rasche, Residenztheater Munchen

Beste Bundesländer -Aufführung: „Der Auftrag: Dantons Tod" mit Texten aus Heiner Mullers „Der Auftrag" und Georg Buchners „Dantons Tod", Inszenierung Jan-Christoph Gockel, Schauspielhaus Graz

Bestes Stück - Autorenpreis: Ayad Akhtar für „Geächtet", Burgtheater und Schauspielhaus Graz

Lebenswerk: Kirsten Dene

Publikumspreis: Max Simonischek

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