Tirol

Bauer betäubt Tiere nicht, weil er auf den Mond setzte

Der Tiroler Bauer hat Kälber ohne Betäubung enthornt. "Das habe ich aber immer bei abnehmendem Mond gemacht", rechtfertigt er sich.

Leo Stempfl
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Symbolbild
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Seit 2017 ist es Pflicht, Kälber bei der Enthornung von einem Tierarzt lokal zu Betäuben. So sollen Schmerzen und Tierleid minimiert werden. Der 54-jährige Landwirt habe das auch "irgendwo gelesen". Er behielt trotzdem die Praktik bei, die ihm sein Vater gezeigt hat.

Er zeigt sich geständig, was das "Wegbrennen" der Hornansätze ohne Sedierung anbelangt: "Ja, ich habe es getan, da komme ich jetzt nicht drumherum. Das habe ich aber immer bei abnehmendem Mond gemacht. Da blutet die Wunde weniger, die Narbe wird schöner und das Tier hat wohl auch weniger Schmerzen".

Geringe Strafe wegen vorbildlicher Tierhaltung

Eine angeordnete Kontrolle durch eine Tierärztin bescheinigt dem Bauer ansonsten ein sehr gutes Zeugnis, was das Tierwohl anbelangt. Auch der Bauer berichtet, dass die Kühe sofort zu ihm kommen würden, wenn er auf die Weide geht und auch sonst sehr zutraulich sind.

Die Expertise der Tierärztin ist zudem, dass die Sedierung wohl vorrangig der Entzündungshemmung diene und nur beiläufig etwas Schmerz lindert. Aufgrund des sonst auch eher niedrigen Vermögensstandes des Bauern lautet die Strafe am Ende 720 Euro Geldbuße, davon die Hälfte bedingt.