Österreich

Bauern & Caritas kämpfen gegen Verschwendung

Heute Redaktion
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Karl Auer, Stephan Pernkopf, Michael Landau und Hannes Ziselsberger von der Caritas St. Pölten
Karl Auer, Stephan Pernkopf, Michael Landau und Hannes Ziselsberger von der Caritas St. Pölten
Bild: NLK/Filzwieser

Im Durchschnitt wirft ein Haushalt 300 Euro an noch vollkommen genießbaren Lebensmitteln pro Jahr weg. Die nö. Bauern und die Caritas sagen dem nun gemeinsam den Kampf an.

Die niederösterreichischen Gemüsebauern werden künftig einen Teil ihrer geernteten Lebensmitteln dem Caritas-Projekt "Le+O" zur Verfügung stellen. Bei einer Pressekonferenz am Freitag wurde die Kooperation für die Zukunft vorgestellt.

"Le+O" versorgt armutsbetroffene Menschen mit dringend benötigten Lebensmitteln. „Jedes Jahr werden in Österreichs Privathaushalten knapp 160.000 Tonnen Lebensmittel weggeworfen. 30.000 Tonnen sind es allein in NÖ. Wir wollen weg von einer Wegwerfgesellschaft und hin zu einer Verantwortungsgesellschaft", erklärte Landesvize Stephan Pernkopf (VP).

Gemüse soll nicht im Müll landen

Und weiter: „Lebensmittel haben einen monetären Wert, aber auch einen ideellen Wert, denn sie wurden mit viel Fleiß durch unsere Bäuerinnen und Bauern produziert und sind Früchte unserer Erde. Die Früchte unseres Bodens und die Arbeit unserer Bäuerinnen und Bauern sollen nicht im Müll landen. Mit diesem Projekt können wir einen weiteren Schritt setzen, um die Lebensmittel im Abfall weiter zu reduzieren", so Pernkopf.

Koordiniert wird die Zusammenarbeit durch den NÖ Gemüsebauverband unter Obmann-Stellvertreter Karl Auer. „Das Gemüse wird in den Le+O Ausgabestellen, 16 Pfarren in Niederösterreich und Wien, ausgegeben. Zu Beginn starten wir mit 25 bäuerlichen Betrieben, und es werden täglich mehr. Alleine mit jenem Beitrag, den Karl Auer im Schwechater Raum jetzt schon bereitstellt, können pro Woche 5.000 Portionen zubereitet werden, die jemand satt machen", berichtete der Politiker. In den Le+Os erhalten die Personen Reis, Zucker, Teigwaren oder Konserven, aber auch Hygieneartikel, Windeln oder Waschpulver – und künftig auch frisches Gemüse.

„Gerade auch in diesen Tagen sollen wir auf jene Menschen nicht vergessen, denen es nicht so gut geht", meinte Caritas-Präsident Michael Landau.

(nit)