Wirtschaft

Bauernproteste, aber keine Milchquoten mehr

Heute Redaktion
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Die Landwirtschaftsminister der EU beraten am Montag bei einem Sondertreffen in Brüssel über Sofortmaßnahmen für Bauern, die unter dem Milchpreisverfall leiden. Tausende spanische Bauern protestierten im Vorfeld, auch in Brüssel gab es großangelegte Demonstrationen.

Schon lange beklagen die europäischen Bauern den Verfall des Milchpreises. Auch die österreichischen Bauern leiden unter den ständig sinkenden Preisen. Nun beraten die Agrarminister der EU-Länder bei einem Sondergipfel über Sofortmaßnahmen.

Überlegt werden Subventionen, um Butter und Magermilchpulver einzulagern, wie aus EU-Diplomatenkreisen bekannt wurde. Früher als bisher könnten auch die direkten Einkommenshilfen der EU ausgezahlt werden. Auch die Exporte sollen angekurbelt werden.

Proteste

Ganz glücklich mit diesen Maßnahmen sind die Bauernverbände nicht. In Spanien gab es im Vorfeld Demonstrationen Tausender Bauern. Auch in Brüssel selbst gab es großangelegte Proteste. Insbesondere aus Belgien, Deutschland und Frankreich kamen tausende BAuern, die mit Traktoren, Anhängern, STrohballen und Plastikkühen ihrem Unmut Luft machten. Der Vertreter des Bundesverbandes der deutschen Milchviehhalter (BDM) plädierte für eine Wiedereinführung der Milchquote.

Die Demonstranten und ihre Traktoren behinderten den Verkehr ins Brüsseler EU-Viertel so stark, dass Staus mit einer Gesamtlänge von 140 Kilometern Länge entstanden.

Milchquoten kommen nicht zurück

Politisch gehen die Meinungen ebenfalls auseinander: Frankreich befürwortet die Eingriffe in den Milchmarkt, Deutschland ist entschieden dagegen. Ein Sprecher der EU-Kommission sagte am Montag, dass "Milchquoten für immer weg sind". Er kündigte ein umfassendes Hilfspaket an, die Märkte sollen stabilisiert und das Funktionieren der Lieferketten garantiert werden. Wie genau das Hilfspaket aussehen wird, ist noch nicht bekannt.