Wirtschaft

Baukonzern Alpine offenbar in akuten Finanznöten

Heute Redaktion
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Der zweitgrößte heimische Baukonzern, die Alpine Bau GmbH, hat offenbar akute Zahlungsschwierigkeiten. Wie die Online-Ausgabe des Nachrichtenmagazins "Profil" am Mittwoch unter Berufung auf ein internes Dossier berichtete, benötigt der Salzburger Baukonzern bis zum Ende nächster Woche 31 Millionen Euro, um überhaupt weiter wirtschaften zu können. Das Unternehmen weist den Bericht zurück.

Der zweitgrößte heimische Baukonzern, die Alpine Bau GmbH, steckt offenbar in akuten Zahlungsschwierigkeiten. Wie die Online-Ausgabe des Nachrichtenmagazins "Profil" am Mittwoch unter Berufung auf ein internes Dossier berichtete, benötigt der Salzburger Baukonzern bis zum Ende nächster Woche 31 Millionen Euro, um überhaupt weiter wirtschaften zu können. Das Unternehmen weist den Bericht zurück.

Die Zahlen seien das Ergebnis einer vom Geschäftsführer der Alpine Holding GmbH, Johannes Dotter, veranlassten Prüfung durch das Wirtschaftsprüfungsnetzwerk KPMG, heißt es im Online-Bericht: Demnach würden der Alpine heuer Wertberichtigungen von 300, möglicherweise sogar 400 Millionen Euro drohen. Als Ursache werden falsch abgerechnete und gefährdete Projekte respektive nicht werthaltige Beteiligungen aus der Ära von Dotters Vorgänger Dietmar Aluta-Oltyan genannt. Der Mitbegründer und langjährige Vorsitzende des Alpine-Aufsichtsrates hatte sich erst heuer von seinen letzten Anteilen am Unternehmen getrennt.

Unter Einrechnung der Wertberichtigungen werde für 2012 ein negatives Ergebnis vor Steuern (EBT) in der Höhe von 263 Millionen Euro erwartet. Wie "Profil Online" berichtete, sei das bilanzierte Vermögen der Konzern-Dachgesellschaft Alpine Bau GmbH laut KPMG mit 31. Juni 2012 mehr als aufgebraucht. Das Eigenkapital war demnach mit 138 Millionen Euro negativ.

Alpine: Medienbericht greift nur ein mögliches Szenario auf

Die Alpine Holding GmbH wies am Mittwochabend den Bericht zurück, dass der Salzburger Baukonzern in Zahlungsschwierigkeiten stecke. "Es wurden alle notwendigen Schritte zum Umgang mit der schwierigen Situation eingeleitet. Der Eigentümer hat seine volle Unterstützung zugesagt, die Liquidität ist ausreichend gesichert", heißt es in der Aussendung.

Im Zuge der vor dem Hintergrund schwieriger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen mit Jahresbeginn begonnenen Neuausrichtung sei ein Wirtschaftsberater mit der umfassenden Aufarbeitung und Evaluation der Situation beauftragt worden. "Dieser Prozess hat eine Darstellung der Risikosituation zum Stichtag zu Tage gebracht, die nicht vollumfänglich in Verluste münden muss."

Im Bericht seien unterschiedliche Szenarien beschrieben worden, welche dem Aufsichtsrat dargelegt wurden. Der Medienbericht greife nur eines dieser Szenarien auf.

Alpine hat seit 2012 neuen Eigentümer

Die Alpine steht seit heuer zu 100 Prozent im Eigentum der spanischen FCC-Gruppe. Der Konzern setzte zuletzt in 30 Ländern mehr als 3,5 Mrd. Euro um, davon die Hälfte in Österreich. Der neue Geschäftsführer Dotter hatte zuletzt den Rückzug aus Ost- und Südosteuropa angekündigt und die weitgehende Fokussierung auf die Kernmärkte Österreich, Deutschland, Tschechien und Slowakei bekannt gegeben. Sein Motto: "Marge vor Umsatz."