Bausperre in Stadtteil Gänserndorf-Süd verhängt

Gänserndorf boomt! Weil man im Stadtteil Gänserndorf-Süd mit der notwendigen Infrastuktur nicht nachkommen würde, zog der Gemeinderat jetzt die Notbremse.

Seit Jahren verzeichnet die Stadt Gänserndorf im Weinviertel ein rasantes Bevölkerungswachstum. Waren es im Jahr 2002 noch 7.982 Einwohner, zählte man 2018 bereits 11.404 – mehr dazu hier.

Besonders am Stadtteil Gänserndorf-Süd haben sich Bauträger einen Narren gefressen, weshalb man seitens der Politik Bebauungspläne überarbeitete, eine Mindestbauplatzgröße einführte sowie eine Auflage beschloss, die es verbietet, mehr als zwei Wohneinheiten zu errichten. "Wir haben alle Möglichkeiten ausgeschöpft", sagt VP-Bürgermeister René Lobner.

Großprojekte sollen verhindert werden

Aus diesem Grund wurde bei der Gemeinderatssitzung am Mittwoch eine Bausperre für den Stadtteil Gänserndorf-Süd verhängt. Sie soll diverse Großprojekte von Bauträgern künftig verhindern.

"Der Antrag wurde mit den Stimmen der ÖVP, der FPÖ, der Bürgerliste und der Grünen-Gemeinderätin Susanne Seide angenommen", berichtete die ÖVP Gänserndorf in einer Aussendung Donnerstagabend.

Der Grund für den drastischen Schritt: Die vorhandene Infrastruktur reicht für den massiven Zuzug nicht aus. "Die Kindergärten und die soeben erst errichtete Volksschule würden in kürzester Zeit zu wenig Kapazitäten haben, abgesehen von den neu zu errichtenden Wasser- und Kanalanschlüssen sowie dem enormen Verkehrsaufkommen. Wichtige Straßensanierungen in Gänserndorf-Süd könnten auch nicht realisiert werden. Der Ausbau der Infrastruktur und die Steigerung der Lebensqualität haben oberste Priorität", heißt es in der Aussendung.

"Häuslbauer" nicht betroffen

Normale Häuslbauer sollen von der Maßnahme aber nicht betroffen sein, versichert der Bürgermeister.

Die SPÖ und teils die Grünen stimmten gegen den Antrag, er wurde mit den Stimmen von ÖVP, FPÖ, der Bürgerliste und der Grünen-Gemeinderätin Susanne Seide beschlossen. (nit)