Wien

Baustart für "coole Straße plus" in Floridsdorf

"Rot-grünes Hickhack" gab es heute in der Franklinstraße zu beobachten. Grund war der Baustart für eine neue "coole Straße plus".

Louis Kraft
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    "Rot-Grünes Hickhack" beim Baustart für die neue "coole Straße plus" in der Franklinstraße (Floridsdorf): Mit sichtlicher Freude schwangen Bezirkschef Georg Papai (SPÖ) und Vizebürgermeisterin Birgit Hebein (G) die Spitzhacke.
    "Rot-Grünes Hickhack" beim Baustart für die neue "coole Straße plus" in der Franklinstraße (Floridsdorf): Mit sichtlicher Freude schwangen Bezirkschef Georg Papai (SPÖ) und Vizebürgermeisterin Birgit Hebein (G) die Spitzhacke.
    Sabine Hertel

    Im Sommer 2019 kündigte Vizebürgermeisterin und Klimastadträtin Birgit Hebein (G) die Schaffung von "coolen Straßen plus" in allen 23 Wiener Bezirken an. Im Gegensatz zu den 18 "coolen Straßen", die in den vergangenen Woche mit Problemen bei der Wasserqualität zu kämpfen hatten, "Heute" hat berichtet, sind die "coolen Straße plus" nicht zeitlich befristet, sondern kommen, um zu bleiben.

    Heute, Donnerstag, erfolgte in der Franklinstraße (Floridsdorf) der Spatenstich: Im Bereich zwischen Rechter Nordbahngasse und Bentheimstraße wird die Straße zu einer kühlen Oase umgebaut. Bei dem Fototermin zum Start bewiesen Hebein und Floridsdorfs Bezirkschef Georg Papai (SPÖ), dass "rot-grünes Hickhack" durchaus mehrere Bedeutungen haben kann. Denn am Donnerstag ging alles friedlich zu: Mit sichtlicher Freude schwangen Hebein und Papai die Spitzhacken. 

    Wasser spielt bei Umgestaltung zentrale Rolle 

    Auf der rund 600 Meter langen Strecke zwischen Rechter Nordbahngasse und Bentheimstraße entstehen rund 200 Quadratmeter zusätzliche Grünflächen mit Staudenbeeten und Rasen, drei neue Baumpflanzungen ergänzen die bestehende Allee. Um für Barrierefreiheit zu sorgen, wird der gesamte Projektbereich mit einem taktilen Blindenleitsystem versehen. Neue Sitzgelegenheiten laden zum konsumfreien Verweilen und Kommunizieren ein.

    Das zentrale Element der Umgestaltung ist aber Wasser: Im Bereich der Fahrbachgasse entsteht ein Fontänenfeld mit acht Fontänen. Vor dem Hallenbad soll ein Wasserspiel für Kühlung und Spaß sorgen. Als weiteres Highlight ist ein mit Frischwasser betriebener Wassertisch geplant, der sich in unmittelbarer Nähe des Geriatriezentrums befindet – mit einer Höhe von 80 Zentimetern ist dieser für Rollstuhlfahrende bequem unterfahrbar. Zwei Trinkbrunnen und drei Nebelstellen werden für zusätzliche Erfrischung sorgen. Das bei den Wasserelementen anfallende Wasser wird in die angrenzenden Grünflächen als zusätzliche Bewässerung geleitet. Optisch aufgewertet wird die Franklinstraße auch durch eine neue,  akzentuierte Pflasterung. 

    Bevor es mit dem Umbau zur "coolen Straße" tatsächlich los geht, tauscht die Stadt in einem ersten Schritt die  Wasserleitungen aus. Bis Ende Oktober soll die Neugestaltung zur Bezirksoase abgeschlossen sein. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 2,35 Millionen Euro. Davon werden 90 Prozent aus dem Fördertopf "Coole Straßen Plus" von der Stadt Wien übernommen. 

    Intelligente Sitzbänke zum Handy aufladen

    Als zusätzlicher Höhepunkt sind drei Solarbänke (solarbetriebene "Intelligente Sitzbänke", an denen die Möglichkeit zum Aufladen von Mobiltelefonen besteht) vorgesehen, die im Bereich der Bodenstedtgasse und vor dem Hallenbad aufgestellt werden. Holzdecks, Hängematten Trampoline und wegbegleitende Spiele (Labyrinth, Tempelhüpfen sowie ein Generationenspiel) ergänzen das Spielangebot. 

    Für mehr Sicherheit für Fußgänger sowie ein angenehmes Ambiente ist ein neues Beleuchtungskonzept geplant, das besonders die Aufenthaltsflächen berücksichtigt. Zusätzliche Radbügel ergänzen die bestehenden, aber ausgelasteten Abstellmöglichkeiten für Fahrräder.

    Die "coole Franklinstraße plus" soll wie ihre Artgenossen in den anderen Bezirken ein Ort zum Verweilen im Freien, zum Spielen und Abkühlen werden. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf der Tatsache, dass die Fläche ohne Konsumzwang genutzt werden kann. 

    "Tropennächte treffen Ältere und Kinder am meisten, daher müssen wir jetzt handeln"

    "Wir müssen gegen die Klima- und Hitzekrise handeln und zwar konsequent. Wenn wir nichts tun, wird unsere Stadt um 7,6 Grad aufheizen. Das bedeutet, dass Tropennächte auf uns zu kommen, es monatelang keine Abkühlung geben wird und keine Erleichterung. Davon sind wir alle, aber vor allem ältere Menschen und Kinder betroffen", betonte Hebein. 

    Letztes Jahr habe man gesehen, dass durch die "coolen Straßen" bis zu fünf Grad weniger verzeichnet wurden. Davon soll mit der Franklinstraße künftig auch Floridsdorf profitieren. "Die baulichen Maßnahmen, die nun hier gesetzt werden, gehen weit über die erforderliche Generalsanierung hinaus und werden die schon bestandene Aufenthaltsqualität in dieser Bildungsmeile erlebbar erhöhen. Dieses Projekt wertet das Floridsdorfer Bezirkszentrum eindrucksvoll auf und setzt damit einen wichtigen Impuls für weitere positive Entwicklungen", freute sich der Bezirkschef.