Wirtschaft

BAWAG klagt Dobusch und Mayr auf je 2 Mio.

Heute Redaktion
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In der Linzer Swap-Affäre hat jetzt die BAWAG P.S.K. persönliche Schadenersatzforderungen gegen Bürgermeister Franz Dobusch und Finanzstadtrat Johann Mayr (beide SPÖ) beim Landesgericht Linz eingebracht. Finanzministerin Maria Fekter fordert nach dem Rücktritt von Mayr auch, dass Dobusch sein Amt zurück legt.

So soll jeder der beiden auf 2 Mio. Euro geklagt worden sein. Der Hauptvorwurf des Klägers laute "gefährliche Doppel-Strategie", berichtete die "Kronen-Zeitung" in ihrer Sonntag-Ausgabe. Dobusch wäre laut Vorwurf der BAWAG P.S.K. zweigleisig unterwegs gewesen: Hätte sich das Geschäft positiv entwickelt, wäre am Vertrag festgehalten worden. Wenn nicht, hätte man auf Ungültigkeit plädiert. Als Indiz würde diesbezüglich der Bericht der Landes-Gemeindeaufsicht herhalten, der die Wirksamkeit von reinen Grundsatzbeschlüssen des Gemeinderates in Frage gestellt hatte.

  

Finanzministerin Maria Fekter (ÖVP) hat Bürgermeister Franz Dobusch (SPÖ) zum Rücktritt aufgefordert. "Mit dem Rücktritt von Finanzstadtrat Johann Mayr kann es nicht getan sein. Es ist mir unverständlich, dass Bürgermeister Franz Dobusch seinen Rücktritt noch nicht angeboten hat", erklärte Fekter, die als Spitzenkandidatin der oberösterreichischen ÖVP den Nationalratswahlkampf bestreitet.

Fekter: "Casinosozialismus-Manier"

"Es verwundert, dass die Sozialdemokraten einerseits die Finanzmärkte kritisieren und selbst in Casinosozialismus-Manier wie wildgeworden dort zocken", formulierte Fekter am Sonntag in einer Aussendung. "Nicht die Reichen verursachen Kosten für die Steuerzahler, sondern Finanzspekulationen wie man sie in Linz und Salzburg betrieben hat."

In der Affäre geht es um ein hochspekulatives Zins- und Währungstauschgeschäft auf die Entwicklung des Schweizer Franken, das die Stadt Linz im Februar 2007 mit ihrer jahrzehntelangen Hausbank BAWAG P.S.K. abgeschlossen hatte. Die Stadt, die der Ansicht ist, dass das für sie verlustreiche Geschäft nicht zustande gekommen ist, fordert in der Klage beim Handelsgericht vom Geldinstitut die Rückzahlung von bereits erbrachten Zahlungen in Höhe von 30,6 Mio. Franken, umgerechnet rund 25 Mio. Euro.

Da die Linzer die Zahlungen im Oktober 2011 vorzeitig eingestellt hatten, fordert die BAWAG P.S.K. ihrerseits von der Stadt Schadenersatz in Höhe von 417,7 Mio. Euro. Dazu kämen noch Verzugszinsen.