Fussball
Bayern-Boss: Sind vor Alaba-Berater gewarnt worden
Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge äußert sich zum Vertragspoker mit David Alaba. Es scheint weiter dicke Luft zwischen Berater und Klub zu herrschen.
David Alaba musste am Freitag beim 8:0-Triumph seiner Bayern gegen Schalke am ersten Bundesliga-Spieltag zusehen. Offiziell wegen muskulärer Probleme. Viele vermuten, dass der Vertragspoker hinter der Pause steckt.
Seit Wochen verhandeln die Bayern und ihr Abwehrchef über eine Verlängerung. Der Vertrag des ÖFB-Stars läuft im Sommer 2021 aus. Der Klub will ihn unbedingt halten. Alaba-Agent Pini Zahavi und sein Papa und Co-Berater George Alaba wollen mehr Geld, das der Verein nicht bereit ist zu zahlen.
Um welche Summe geht es? Die Alaba-Seite soll 20 Millionen Euro Jahresgehalt fordern, die Münchner 17 Millionen bieten (sechs davon in Prämien).
Rummenigge über Alaba
Die Fronten sind verhärtet. Kommt es nicht bald zu einer Einigung, könnte Alaba noch im aktuellen Transferfenster wechseln. Die Bayern wollen ihn nicht ablösefrei ziehen lassen.
Das bestätigt Karl-Heinz Rummenigge am Sonntagmittag bei "Sky 90". Der Vorstandsboss der Bayern sagt: "Der FC Bayern – wirklich alle im Klub – hat ein Interesse: Dass David Alaba beim Verein bleibt. Er ist seit zwölf Jahren beim Verein, hat eine Entwicklung hingelegt, ist auch als Mensch ein guter Charakter und hat einen Teil zum zweiten Triple beigetragen." Die Verlängerung sei "Option 1".
Zuletzt gab es Misstöne zwischen Berater Zahavi und dem Verein. Ex-Boss Uli Hoeneß nannte den Israeli öffentlich einen "geldgierigen Piranha". George Alaba reagierte erbost, beschwerte sich über die "schmutzigen Lügen" von Hoeneß.
Rummenigge: "Ich glaube, es gibt ein paar Fakten. Das Beratergeschäft: Es gibt wenig Koi Karpfen, die da herumschwimmen." Er drückte sich gewählter aus als Hoeneß. Es klang aber deutlich durch, dass er dessen Worten etwas abgewinnen kann.
Über Zahavi sagt Rummenigge: "Ich bin da emotionslos. Er ist ja auch der Berater von Robert Lewandowski. Damals sind wir vor ihm gewarnt worden. Wir haben dann aber eine Einigung erzielt und ich hoffe, das gelingt uns auch im Fall Alaba."
Matthäus-Appell an Alaba
Lothar Matthäus, ebenfalls in der Sendung zu Gast, richtet sich mit einer Bitte an den 28-Jährigen: "Ich kann alles verstehen, wenn er nach zwölf Jahren sagt: 'Ich möchte noch einmal etwas anderes probieren, Real, Barcelona.' Aber bitte nicht aus wirtschaftlichen Gründen. Nicht bei diesen Zahlen, die er schon verdient hat."
Auch Matthäus wünscht sich die Verlängerung, versteht die Sichtweise des Klubs: "Alaba ist ein ganz wichtiger Spieler. Alles versuchen, um ihn zu halten. Aber nicht über die Grenzen. Es gibt ein Gehaltsgefüge und es kann nicht sein, dass ein Alaba dann vielleicht fünf Millionen mehr verdient als ein Lewandowski."