Szene

Bayreuth 2017: Wandertag für Wagnerianer

Die Bayreuther Festspiele wurden am 25. Juli mit "Die Meistersinger von Nürnberg" eröffnet.

Heute Redaktion
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In Scharen erklommen sie den Grünen Hügel - Kulturaffine, Adelige (unter anderem König Carl Gustaf von Schweden), Politiker (wie etwa die deutsche Kanzlerin Angela Merkel), Promis, Zaungäste, hartgesottene Wagnerianer. Sie kamen in Frieden - und das war angesichts der gebotenen Eröffnungspremiere gar nicht so unverständlich.

Der jüdische Regisseur Barrie Kosky inszeniert "Die Meistersinger von Nürnberg", ein vor Deutschtümelei strotzendes, von den Nazis als politische Festoper missbrauchtes Werk. Ein paar Monate Bedenkzeit nahm sich der Intendant der Komischen Oper Berlin schon, aber dann ging er in die Vollen. Den Monstern der Vergangenheit lacht er in die Fratze ("Auschwitz ist Horror, aber Bayreuth ist Comedy"), mit einem Skandal kokettierte er nie.

Auch Hausherrin Katharina Wagner lobte Koskys Arbeit schon vorab über den grünen Klee, die Besetzung ist mit unter anderemPhilippe Jordan am Pult großartig. Alles Wonne im Wagner-Mekka? Offenbar. Und das ist auch gut so: Denn 2016 war der feierliche Staatsempfang wegen des Amoklaufs von München abgesagt worden.

Auf dem Spielplan stehen bis 28. August auch "Tristan und Isolde", "Parsifal" und der vierteilige "Ring der Nibelungen". Mehr Infos zu den Bayreuther Festspielen finden Sie auf der offiziellen Website des Events.

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