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Bayreuther Wagner- Spiele fest in Austro-Hand

Heute Redaktion
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Bild: David Ebener (dpa)

Wenn Beethoven Österreicher ist, dann liegt Bayreuth auch in Österreich. Natürlich ist in Wirklichkeit beides fest in deutscher Hand, doch bei den berühmten Bayreuther Wagner-Festspielen mischen an jedem Eck Österreicher mit. Diese heimischen Künstler mischen ab 25. Juli bei den Festspielen mit.

Mit dem "Fliegenden Holländer" gehen die Festspiele los. Der Salzburger Christof Hetzer sorgt als Bühnenbildner dafür, dass das berühmte Publikum was zu sehen bekommt. Neben dem Schüler von Erich Wonder ist als Erik der kroatische Tenor Tomislav Muzek mit von der Partie, der in Wien studiert hat. Als Steuermann ist der deutsche Tenor Benjamin Bruns am Rad, der seit der Spielzeit 2010/11 zum Ensemble der Wiener Staatsoper gehört.

Besonders rot-weiß-rot glänzt dann das "Rheingold", das in der Regie von Frank Castorf am 26. Juli den Auftakt der großen "Ring"-Tetralogie darstellt. Göttervater Wotan wird vom Deutschen Wolfgang Koch gesungen, der an der Volksoper engagiert war und bis heute in Wien lebt. Als Feuergott Loge wird der gebürtige Wiener Norbert Ernst singen, der Ensemblemitglied der Staatsoper ist. Aus Vorarlberg stammt Martin Winkler, der den Nibelungendespot Alberich neben dem "Rheingold" dann auch im "Siegfried" und der "Götterdämmerung" singen wird.

Als am Ende fallender Riese Fasolt ist der Niederösterreicher Günther Groissböck verpflichtet, der in der "Tannhäuser"-Inszenierung, die am 1. August erstmals zu sehen ist, auch als Landgraf Hermann einen großen Auftritt hat. Sein Bruder und Mörder im "Rheingold", Fafner, wird, wie später im "Siegfried", vom Rumänen Sorin Coliban gesungen, der bis 2009 an der Wiener Volksoper und seither an der Staatsoper im Ensemble singt.

In der "Walküre" kommt dann in der tragenden Rolle des Siegmund Bühnenstar Johan Botha zum Einsatz. Der österreichische Kammersänger ist zwar gebürtiger Südafrikaner, lebt allerdings seit 1996 in Wien und besitzt auch die österreichische Staatsbürgerschaft. Als Walküre Helmwige kommt überdies Christiane Kohl zum Einsatz, die am Salzburger Mozarteum studiert hat.

Die erotische Verführung im "Tannhäuser" besorgt im August dann Michelle Breedt als Venus. Die Südafrikanerin kann immerhin auf eine dreijährige Ensembleerfahrung an der Wiener Staatsoper zurückblicken, wo sie auch mit der Eberhard-Waechter-Medaille ausgezeichnet wurde.

Und schließlich kann auch der mittlerweile legendäre Ratten-"Lohengrin" von Hans Neuenfels bei Bühnenbild und Kostümen österreichischen Einfluss aufweisen: Der verantwortliche Vorarlberger Reinhard von der Thannen studierte in Wien bei Erich Wonder.

APA/red.