Österreich

Beate Schrott: Arzt-Job, Liebe & Kids nach Karriere

Heute Redaktion
Teilen

St. Pölten, Wien, Stuttgart Florida – die schnellste St. Pöltnerin ist immer am Sprung. "Heute" lief mit Beate Schrott (29) an der Traisen.

"Heute": Sie sind mit mit Doppel-Olympiasieger Christian Taylor (Anm.: Dreisprung) liiert, wie läuft es, seht Ihr Euch oft?

Beate Schrott: Es läuft super! Im September fliegen wir gemeinsam auf Urlaub (Sychellen), im November und Dezember bin ich bei ihm in Florida. Im Jänner 2018 fliege ich dann zum Trainingslager nach Lanzarote.

"Heute": Sie studieren seit 2006 Medizin, wie rennt es da und welche Fachrichtung werden Sie machen?

Schrott: Ich bin kurz vor dem Abschluss der Diplomarbeit, dann fängt die Facharztausbildung an – es wird dann wahrscheinlich Allgemeinmedizin werden.

"Heute": Sie sind in St. Pölten gemeldet, leben in Wien, trainieren in Stuttgart, haben einen Partner aus Amerika. Wie funktioniert das?

Beate Schrott

geboren am 15. April 1988 in Sankt Pölten, studiert Medizin, liiert mit Doppel-Olympiasieger Christian Taylor (27, USA, Dreisprung; auch mehrfacher Weltmeister).
Bestzeit: 12,82 Sekunden
Erfolge: Bronze EM 2012, Olympiafinale 2012 (7. Platz), vielfache Staatsmeisterin (auch im 100 Meter Sprint).
Weitsprung Bestmarke: 6,10 Meter
Körperfettanteil: 13 % (!) war der unterste Wert
Verein: Union St. Pölten

Schrott: Christian ist Leistungsportler, das passt, er versteht mich. Nach Stuttgart zum Training fahre ich nicht mehr so häufig, dafür bleibe ich länger. Und in Hietzing lebe ich wegen des Studiums und in St. Pölten ist meine Familie. Klar ist es ein enger Zeitplan oft, aber mir geht es wieder richtig gut.

"Heute Niederösterreich"-Chef Joachim Lielacher beim sportlichen Interview mit Beate Schrott.

"Heute": Das war nicht immer so. Sie waren in Holland unglücklich und unzufrieden, dann das Rio-Debakel. Dann haben Sie den Trainer gewechselt...

Schrott: Ja, 2016 war sportlich nicht mein Jahr. Mein Betreuer in Arnheim hat leider die völlig falschen Trainingsreize gesetzt. Ich habe zu Sven Rees nach Stuttgart gewechselt und es war eine gute Entscheidung.

"Heute": Wollen Sie einmal Kinder haben?

Schrott: Ja, nach der Karriere bzw. Christians Karriere, er hat bis 2021 einen Vertrag.

"Heute": Und wie lange machen Sie noch weiter?

Schrott: Fix bis zur EM 2018 in Berlin, dann schau ich mal.

"Heute": Also Olympische Spiele 2020 in Japan sind nicht ausgeschlossen?

Schrott: Daran denke ich noch nicht.

"Heute": In Österreich und in Niederösterreich wird bald gewählt. Gehen Sie wählen bzw. interessiert Sie Politik?

Schrott: Jein und wählen werde ich gehen. Aber wir sollten besser über Sport als über Politik reden.

"Heute": Wie Sind Sie eigentlich zum Hürdenlauf und zum Sport gekommen?

Schrott: Die Mama war Leichtathletin und Turnlehrerin. Ich war schnell und sprunggewaltig, irgendwann habe ich mich dann spezialisiert.

"Heute": Sie haben 2012 bei der EM im Endlauf Bronze um einen Wimpernschlag (eine Hundertstel Sekunde) verfehlt (Anm.: 2015 bekam Schrott dann doch Bronze weil die Siegerin wegen Dopings gesperrt wurde und alle Resultate gestrichen wurden - "Heute" berichtete). Hand aufs Herz: Hat Sie das nicht geärgert?

Schrott: Nein, ehrlich nicht. Dass ich im Finale war und dann so knapp dran war - ich habe mich echt riesig gefreut. Und drei Jahre später, als ich dann Bronze bekam, war die Freude gewaltig.

"Heute": Stichwort Doping, was schätzen Sie - wieviele Leichtathleten nehmen Dopingmittel?

Schrott: Poah, eine schwere Frage. Aber ich möchte diese ehrlich beantworten. Ich bin überzeugt, dass nicht - wie es oft heißt - jeder Fünfte gedopt ist. Ich schätze rund 5 bis 10 Prozent.

"Heute": Ist Beate Schrott total digital?

Schrott: Naja, ich habe zwei Facebook-Accounts, einen privaten und einen offiziellen Account sowie Instagram. Auf Snapchat bin ich auch, nutze es aber nicht so stark. Twitter mag ich nicht.

"Heute": Sie leben total diszipliniert, haben Sie ein Laster?

Schrott: Amerikanische Pancakes und Milchschokolade. (Lie)