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Becirovic-Zwillinge: "Sind seit zehn Jahren unbesiegt"

Sie sind Österreichs glücklichste Sportler: Die Jiu-Jitsu-Zwillinge Mirnesa und Mirneta Becirovic im "Heute"-Talk über Pokale, Polizei und Pension.

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Mirnesa und Mirneta Becirovic
Mirnesa und Mirneta Becirovic
GEPA

Besondere Weihnachten für die erfolgreichsten Sportler im Land. Mirnesa und Mirneta Becirovic holten heuer in Abu Dhabi den neunten WM-Titel in Serie. "Wir sind jetzt zehn Jahre unbesiegt", sagen die Zwillinge zu "Heute".

Im Jiu Jitsu, im Selbstverteidigen, ist das 1,66 Meter große und 56 Kilo leichte Duo eine Klasse für sich. In einer Kampfsportart, bei der das Abwehren unterschiedlicher Angriffe demonstriert wird. Zum Beispiel mit Stock oder Messer. "Am liebsten würden wir ungeschlagen in Pension gehen."

Ihr Leben war nicht von Anfang an eine Erfolgsgeschichte. Als acht Monate alte Babys flüchteten sie mit ihren Eltern vor dem Balkankrieg. 30 Jahre später lächeln sie in Uniform von Polizeiplakaten. "Wir sind Integrationsbotschafter wie Arabella Kiesbauer. Die Schule war für uns nicht leicht, weil uns die Eltern nicht helfen konnten", erzählt Mirnesa. "Es ist aber Einstellungssache, wie sehr man sich integrieren will."

"Wir verdienen kein Geld mit Sport"

In Perchtoldsdorf machen sie gemeinsam Polizeidienst und sind am Sprung zu Führungskräften. "Wir wollten schon als Kinder zur Polizei. Weil wir mit unserem Sport kein Geld verdienen, ist die finanzielle Absicherung wichtig."

Es hätte auch anders kommen können: Vor der ersten U18-WM 2007 wurden die Zwillinge auf der Autobahn von einem Kastenwagen gerammt. "Der Fahrer starb. Ich hatte eine Lungenquetschung, lag auf der Intensivstation, war drei Tage im Koma", erzählt Mirneta. "Der Arzt sagte, dass ich ohne meine gute körperliche Verfassung vielleicht nicht überlebt hätte. Meine Schwester hat seitdem die Beschützerrolle von uns übernommen."

Die Zwillinge gibt es nicht allein. Auch nicht im Privatleben. "Uns kann niemand trennen. Zum 30er haben wir uns zum ersten Mal gegenseitig ein Geschenk gemacht. Wir schenkten uns die gleichen Schuhe."