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Becker ist frei, darf aber seine Kinder nicht sehen

Boris Becker kann Weihnachten als freier Mann feiern. Seine vier Kinder darf die Tennis-Legende aber nicht sehen.

Martin Huber
Boris Becker ist seit Donnerstag wieder ein freier Mann.
Boris Becker ist seit Donnerstag wieder ein freier Mann.
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Knapp acht Monate verbrachte der tief gefallene ehemalige Tennis-Star wegen Insolvenzverschleppung in Großbritannien in Haft, saß seit Mai im Huntercombe-Gefängnis bei London ein. Seit Donnerstag ist der 55-Jährige nun wieder ein freier Mann.

Becker profitierte bei seiner Enthaftung von einer Sonderregelung, die es nicht-britischen Staatsbürgern ermöglicht, bei einer verbleibenden Haftzeit von maximal zwölf Monaten bis zum ehestmöglichen Entlassungstermin, abgeschoben zu werden. Die Tennis-Ikone kehrte noch am Donnerstag per Privatflugzeug nach Deutschland zurück, dies bestätigten mittlerweile auch seine Anwälte. In Deutschland hat Becker keinerlei strafrechtliche Konsequenzen zu befürchten.

Seine Kinder kann Becker bis auf Weiteres aber nicht besuchen. Die Söhne Amadeus (12), Noah (28) und Elias (23) sowie Tochter Anna (22) leben nämlich nach wie vor in London, wohin ihr Vater für längere Zeit nicht einreisen darf.

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    Boris Becker mit seiner Partnerin Lilian auf dem Weg ins Gericht.
    Boris Becker mit seiner Partnerin Lilian auf dem Weg ins Gericht.
    REUTERS

    Unklar ist, wann Boris Becker wieder in Großbritannien einreisen und seine Familie sehen darf. Marko Oldenburger, Anwalt für Familienrecht, sagt gegenüber RTL: "Da Boris Becker im April 2022 zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt wurde, könnte er erst in knapp zwei Jahren wieder nach England reisen."

    Wie deutsche Medien berichten, drohen dem jüngsten Wimbledon-Sieger aller Zeiten laut britischem Einwanderungsgesetz im schlimmsten Fall bis zu zehn Jahre Einreiseverbot. Dann dürfte Boris Becker Großbritannien bis 2032 nicht betreten.

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      Boris Becker und seine Freundin Lilian de Carvalho beim ersten Gerichtstermin in London.
      Boris Becker und seine Freundin Lilian de Carvalho beim ersten Gerichtstermin in London.
      picturedesk.com

      Becker wird bereits diese Woche am Dienstag sein erstes großes Interview geben. Das deutete sich bereits an, nachdem der deutsche TV-Moderator Steven Gätjen beim Verlassen des Huntercombe-Gefängnisses gesehen wurde. Der 50-Jährige wird das rund halbstündige Interview für den Sender "Sat 1" führen.

      Einem Bericht der deutschen "Bild" zufolge soll Becker dafür ein Honorar von 450.000 Pfund erhalten, aktuell etwa 515.000 Euro. Was mit den Einnahmen passiert, ist derweil noch offen. Denn Becker ist weiterhin insolvent, das Verfahren soll auch für Deutschland gelten. Becker darf auch keine eigenständige Firma führen, deshalb hat Beckers Lebensgefährtin, die Risikoanalystin Lilian de Carvalho Monteiro, die Firma "BFB Enterprises" gegründet, um Becker zu vermarkten.

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