Becker über Thiem: "Das ist ein großes Problem"

Die Rückkehr des Lichtenwörthers in den Tennis-Zirkus ist bisher noch nicht nach Wunsch verlaufen. Thiem konnte nach seiner Handgelenksverletzung und sieben verschobenen Comebacks beinahe neun Monate lang kein Turnier bestreiten. Beim Challenger in Marbella, bei dem der 28-Jährige Ende März wieder aufschlug, folgte prompt das Aus.

Unmittelbar danach gab der Niederösterreicher noch einen positiven Corona-Test ab, musste nun auch für das ATP-1000-Turnier von Monte Carlo zurückziehen. Thiem ist mittlerweile auf Platz 51 der Weltrangliste abgerutscht, die Vorbereitungszeit bis zu den French Open (ab 22. Mai) wird knapp. 

"Das ist ein großes Problem"

"Nach einer schwierigen Handgelenksverletzung ist es kompliziert und schwierig, auch ich hatte das einmal. Das hat lange gedauert", kann Tennis-Ikone Boris Becker bei "Eurosport" mit dem 28-Jährigen mitfühlen. "Er braucht auch ein bisschen Glück, dass er ein Turnier mal gesund zu Ende spielen kann - auch einmal ein paar Turniere in Folge", meinte Becker. "Es geht darum, Machpraxis zu sammeln. Und das ist noch nicht passiert. Das ist verflixt, wenn man alles versucht, und dann kommt einem immer etwas in die Quere", ergänzte der 54-Jährige. 

Mit 28 Jahren sei Thiem noch jung. "Er ist noch lange nicht über dem Zenit, er hat kein Problem, was die Zeit angeht", meine der deutsche Tennis-Star. Gleichzeitig entwickelt sich der Tennissport aber konstant weiter. "Und das ist ein großes Problem. Alle zwölf bis 18 Monate geht das Niveau nach oben, es gibt neue Spieler. Man sieht es an Carlos Alcaraz. Das sind neue Spieler, gegen die Dominic nie oder ganz wenig gespielt hat", hielt Becker fest. 

Dieses Problem hätten die "Großen Drei" allerdings auch. Roger Federer und Novak Djokovic konnten lange nicht spielen, Rafael Nadal pausierte ebenso. "Das sind aber ,alte Bekannte´ für Thiem. Die Jungen nicht. Und das macht es doppelt schwer", schloss der 45-Jährige.