Wildtiere

Bedrohte Vögel sterben bei Tierschutz-Versuch

Tūturuatu sind sehr selten. Es gibt nur noch 250 Exemplare. Doch womöglich muss die Zahl nach unten korrigiert werden. Eine Rettungsaktion scheiterte.

20 Minuten
Teilen
In Neuseeland wollten Tierschützer mehrere Tūturuatus auf die raubtierfreie Mana-Insel zügeln. Doch die extrem seltenen Vögel flogen wieder zurück zum Ursprungsort und wurden gefressen. Die, die überlebten, wurden erneut zur Insel gebracht. Doch auch dort lauerte der Tod. Nur zwei konnten gerettet werden.
In Neuseeland wollten Tierschützer mehrere Tūturuatus auf die raubtierfreie Mana-Insel zügeln. Doch die extrem seltenen Vögel flogen wieder zurück zum Ursprungsort und wurden gefressen. Die, die überlebten, wurden erneut zur Insel gebracht. Doch auch dort lauerte der Tod. Nur zwei konnten gerettet werden.
Wikimedia Commons

Eine Gruppe extrem seltener neuseeländischer Vögel ist trotz aller Bemühungen um ihren Schutz von einer Insel in der Tasmansee geflohen und ist vermutlich tot. Zwischen Februar und August seien 34 jugendliche Tūturuatu – der Maori-Name für Chathamregenpfeifer – auf die raubtierfreie Insel Mana vor der Nordinsel des Pazifikstaats gebracht worden, teilte das Naturschutzministerium mit.

Ziel war es, dort in einer sicheren Umgebung ihre Population zu steigern. Laut Schätzungen gibt es nur noch knapp 250 Exemplare in freier Wildbahn.

Gefräßige Überraschung

Jedoch seien die Vögel nach ihrer Freilassung zurück auf das Festland geflogen – und dort Katzen, Ratten und Hähnen zum Opfer gefallen. Einige Vögel wurden lebend gefunden und mit Funksendern ausgestattet zurück nach Mana Island gebracht. Dort seien sie aber offenbar von einem Falken gefressen worden.

Nur zwei Exemplare überlebten. Eines ist jetzt in einem Zentrum für Wildtiere, das andere wurde auf dem Festland gesichtet.

Lehren aus Debakel

"Wir wissen jetzt, dass einige ihrer weniger glücklichen Artgenossen auf der Speisekarte eines Kārearea (neuseeländischer Falke) standen, der sich anscheinend in der Zwischenzeit auf Mana Island niedergelassen hat", so das Ministerium.

Chathamregenpfeifer können bis zu 20 Zentimeter groß werden und haben einen auffälligen orangeroten Schnabel mit einer schwarzen Spitze. Es sei ein komplexes Unterfangen, das Überleben einer vom Aussterben bedrohten Art zu sichern, hieß es zu dem fehlgeschlagenen Experiment. Das Debakel von Mana Island habe die Forscher aber viel für künftige Bemühungen zum Schutz und zur Erhaltung des Tūturuatu gelehrt.

1/10
Gehe zur Galerie
    Um die Zukunft der Chathamregenpfeifer – Tūturuatu in der Sprache der Maori – ist es nicht gut bestellt.
    Um die Zukunft der Chathamregenpfeifer – Tūturuatu in der Sprache der Maori – ist es nicht gut bestellt.
    Wikimedia Commons