Begegnung mit Wolf: Verletzte sperrt sich in Keller ein

Die 73-Jährige hatte sich am Mittwoch alleine und ohne Handy auf der Hebalm im Bezirk Wolfsberg auf die Suche nach Preiselbeeren gemacht. Als sie nicht zum Treffpunkt zurückkehrte, alarmierte ihre Sohn die Polizei. Stundenlang wurde die Kärntnerin von Polizei, Feuerwehr, Alpin- und Bergrettung mit Hubschrauberunterstützung gesucht – ohne Erfolg. Gefunden hatte sie schließlich ein Schwammerlsucher am nächsten Morgen. Jetzt wurde bekannt, was passiert war:

"Ich bin beim Preiselbeersuchen einem Wolf begegnet und vor Schreck gestürzt", wird die Frau in der "Kleinen Zeitung" zitiert. "Weil ich mich verletzt habe, konnte ich nicht nach Hause zurück. Die Nacht habe ich im Keller eines nahe gelegenen Hauses verbracht."

Bei der Polizeiinspektion Groß-St. Florian bestätigt man die Plausibiltät dieses ungewöhnlichen Zusammentreffens: "Die 73-Jährige wollte Mittwochabend zu ihrem Pkw zurückgehen und wurde laut eigenen Angaben von einem Wolf erschreckt. Sie stürzte und zog sich leichte Verletzungen an Kopf, an der Hand und am Bein zu", so die Exekutive: "Die Dame war überhaupt nicht verwirrt, ihre Angaben sind für uns glaubhaft. Wölfe sind hier tatsächlich unterwegs."

Die Wölfe kehren nach Wolfsberg zurück

Das weiß auch Bezirksjägermeister Walter Theuermann. Wie er gegenüber der "Kleinen Zeitung" erklärt, hat es in den vergangenen drei Jahren auf der Hebalm und Koralm "mehrere Wolfssichtungen" gegeben. Diese jagen dort hauptsächlich Rotwild, aber auch einige Nutztiere fielen den Waldesräubern bereits zum Opfer.

Im Mai konnte ein DNA-Test einen Wolf auf der Koralm bestätigen. Dieser ist laut Kärntens Wolfsbeauftragter Roman Kirnbauer der Balkan-Population zuzuordnen: "Mittels Foto dokumentierte Wolfssichtungen gab es heuer in Kärnten im Jänner am Dreiländereck und im April im Raum Keutschach".