Besorgniserregend ist die Situation vor allem in Tirol, wo die Ordinationen derzeit voll sind. Immer mehr Tiroler leiden unter Schnupfen, Husten oder Halskratzen, manche unter der echten Grippe. Die Zahlen der ÖGK zeigen: Es gibt einen klaren Anstieg zum Vorjahr.
Im Oktober 2020 wurden in Tirol rund 2.400 Personen mit grippalen Infekt verzeichnet, heuer sind es mit 4.300 fast doppelt so viele. Im Vorjahr wurde die echte Grippe bei gerade einmal sieben Patienten nachgewiesen, 2021 bei 14.
Der Präsident der Tiroler Ärztekammer, Artur Wechselberger, zeigte sich von dem Anstieg nicht überrascht.
„„Seit gut zwei Wochen beobachten wir zunehmend Personen mit Infekten der oberen Atemwege."“
Die betroffenen Personen hätten kaum Fieber oder kein starkes Krankheitsgefühl, aber dennoch ginge es ihnen so schlecht, dass sie sich schonen müssten und behandeln lassen sollten, betonte der Experte. Seine Vermutung: Derzeit würden hauptsächlich Kinder erkranken und die Viren dann auf Erwachsene übertragen.
In Zeiten wie diesen kann eine bloße Erkältung direkt mit Corona assoziiert werden. Wechselberg stellt klar:
„„Symptome wie Schnupfen und Halskratzen sind keine typischen Corona-Zeichen."“
Es sei dennoch wichtig und richtig, zur Abklärung einen Antigentest oder, wenn verfügbar, einen PCR-Test zu machen, so der Experte. Die Pandemie-Verhaltensregeln wie Abstand halten, Hände desinfizieren und Masken tragen seien jedenfalls auch bei Erkältungen angemessen.
Wechselberger beruhigt und meint, dass die Zahl der derzeitigen Erkältungen der Jahreszeit angemessen sei. Wenn die Temperaturen im Herbst sinken, dann würden derartige Effekte gehäuft auftreten.