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Behindertem Kind die Kommunion verweigert

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia/Symbolbild

Ein italienischer Pfarrer sorgt mit seinem Beschluss, einem behinderten Kind die Kommunion zu verweigern, für einen Eklat. Piergiorgio Zaghi, Priester einer Pfarre nahe der norditalienischen Stadt Ferrara, hatte einem geistig behinderten Buben nicht die Erstkommunion erteilen wollen.

Der Grund: Der Bub sei nicht in der Lage, "das Geheimnis der Eucharistie" zu begreifen, erklärte der Priester. Sein Beschluss löste hitzige Reaktionen aus. Die Eltern des Kindes werfen dem Priester Diskriminierung vor. Der Bub habe regelmäßig den Katechismus-Unterricht besucht. "Ich zweifle, dass ein 'normaler' Zehnjähriger das Geheimnis der Eucharistie begreifen kann", kommentierte die Mutter des Kindes empört.

Ein Rechtsanwalt der Familie betonte, dass das kanonische Recht keine Richtlinien bezüglich des Alters und der Fähigkeiten der Personen enthalte, die die Kommunion erhalten sollen. Der Rechtsanwalt will jetzt vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) gegen den Priester vorgehen.

Die katholische Gemeinschaft "Papst Johannes XXIII.", die Behinderte betreut, kritisierte ebenfalls den Pfarrer. "Wir müssen auch schwerbehinderte Kinder aufnehmen. Auch sie haben das Recht auf die Kommunion", sagte ein Sprecher der Gemeinschaft.

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