Österreich

Behinderten gequält? Weitere schwere Vorwürfe

Heute Redaktion
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Bild: picturedesk.com (Symbolfoto)

Zwei Betreuer der Lebenshilfe NÖ wurden entlassen, sie sollen einen 17-jährigen Behinderten fixiert haben. Jetzt wurde zudem anonyme Anzeige erstattet - mit schweren Vorwürfen.

In einem Heim der Lebenshilfe Niederösterreich im Bezirk Gänserndorf (Anm.: rund 50 betreute Menschen) waren ein Betreuer und eine Betreuerin entlassen worden ("Heute" berichtete).

Ein anonymer Anzeiger schickte jetzt eine mehrseitige Beschreibung der Vorfälle an die Staatsanwaltschaft Korneuburg, zeigte den Betreuer, die Betreuerin und den Leiter des Standortes wegen Urkundenfälschung, Misshandlung Schutzbefohlener, Freitheitsberaubung, Drohung gegen den Bundespräsidenten (Anm.: warum wird im Brief nicht erwähnt) und anderer Delikt an.

Schläge und kaltes Wasser?

Denn laut Verfasser soll die Causa für die Medien herunterspielt worden sein. So sollen Erniedrigungen, Gewalt und Nötigungen an der Tagesordnung gestanden haben. Der Behinderte soll an die Wand gedrückt und immer und immer wieder geschlagen worden sein. Der 17-Jährige soll sogar mit einem Ledergürtel an einen Sessel gebunden worden sein, mit Spanngurten fixiert worden sein (und nicht nur 90 Sekunden mit einer Strumpfhose). Und: die recht beleibte Betreuerin soll sich auf den 17-Jährigen gesetzt und gemeinsam mit dem Betreuer mit kaltem Wasser übergossen haben (Anm.: Diese Vorwürfe wiesen aber die Verantwortlichen stets zurück). Zudem erhebt der Verfasser der Anzeige schwere Vorwürfe gegen den Standortleiter. Er soll Vieles gewusst und geduldet haben.

Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Korneuburg gegen die zwei Betreuer laufen - den Verdächtigen drohen im Falle einer Verurteilung jeweils bis zu drei Jahre Haft. Für alle Beteiligten gilt die Unschuldsvermutung.

(Lie)