Österreich

Bei Beichte: Pfarrer soll Bursch missbraucht haben

Ein Seelsorger musste gestern in Wr. Neustadt auf die Anklagebank: Er soll einen 18-Jährigen bei der Abnahme der Beichte missbraucht haben.

Heute Redaktion
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Der angeklagte Pfarrer
Der angeklagte Pfarrer
Bild: salpa

Wegen Missbrauchs des Autoritätsverhältnisses musste ein Priester und Leiter einer christlichen Gemeinschaft am Donnerstag in Wiener Neustadt auf die Anklagebank.

Er soll laut Anklage einem der Gemeinschaft angehörigen Schützling (Anm.: damals knapp 18 Jahre alt) regelmäßig die Beichte abgenommen haben. Und dabei soll der Seelsorger sexuelle Handlungen vollzogen haben. Dem Opfer lieferte er eine groteske Begründung: Es handle sich bei den sexuellen Handlungen um notwendige Therapiemaßnahmen, die den jungen Mann von seiner Homosexualität und Pornosucht heilen sowie den Drang zur Selbstbefriedigung überwinden solle.

Bedingte Haftstrafe

Beim Prozess, der teilweise unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfand, meinte der 48-jährige Angeklagte: „Wir hatten eine Liebesbeziehung. Die Initiative ging aber von ihm aus."

Das Urteil: sechs Monate bedingte Haft wegen Missbrauchs des Autoritätsverhältnisses. Der Richterspruch ist allerdings noch nicht rechtskräftig.