Österreich

Bei Einsatz: Männer nennen Florianis "Arschlöcher"

Heute Redaktion
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Trauriger Einsatz am Jahresende
Trauriger Einsatz am Jahresende
Bild: Presseteam der FF Wr. Neustadt

Der Notruf einer Liftgesellschaft in Wr. Neustadt entpuppte sich als Fehlalarm. Als die Florianis wieder einpackten, kam eine Gruppe junger Männer, pöbelte die Freiwilligen an.

Frecher und dümmer geht es kaum: Die Freiwillige Feuerwehr rückte am Silvestertag zu einem Routineeinsatz in die Porschesiedlung Wr. Neustadt aus. Die Florianis hatten den Notruf einer Liftgesellschaft erhalten, fanden aber am Einsatzort keine Personen vor und wollten daher wieder einrücken.

Plötzlich kam eine Gruppe halbstarker Männer daher (junge Männer zwischen 20 und 30; laut Feuerwehr Österreicher und Ausländer), einer der Männer wollte das Feuerwehrfahrzeug und den darin befindlichen Einsatztablet-PC ansehen. Als ein Feuerwehrmann meinte, dass sie beschäftigt seien und nur wieder einrücken wollen, sagte ein junger Mann: "Scheiss Feuerwehr! Von meinen Steuergeldern wird Euer Lohn gezahlt, Ihr Arschlöcher!"

Zerknirschte Kameraden

Die Feuerwehrmitglieder rückten ein, zeigten sich allerdings ob des mangelnden Respekts zerknirscht. "Ich finde es sehr traurig, dass so eine Aussage getätigt wird", so einer der Kameraden. "Die glauben alle, wir bekommen echt bezahlt dafür", so ein anderer.

"Viele junge Menschen beschäftigen sich offenbar gar nicht mehr mit Themen wie Feuerwehr", so Wr. Neustadts FF-Chef Josef Bugnar auf Nachfrage. Denn dass im Wort "Freiwillige Feuerwehr" das Wort freiwillig enthalten ist, dürften sich bei diesen Leuchten nicht herumgesprochen haben.

Die Freiwillige Feuerwehr Wiener Neustadt übt den Einsatzdienst mit Ehrenamtlichen aus, lebt von Spenden. Rund 1.300 Einsätze werden jährlich so durch unbezahlte Einsatzkräfte abgewickelt. "Unser Einsatzdienst wird in Aufopferung unserer Freizeit abgewickelt. Wir ersparen so der Stadt Wiener Neustadt eine hohe Summe an Steuergeld. Es ist traurig, dass wir immer öfter von Passanten angepöbelt werden", so Josef Bugnar abschließend.