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Bei Puls4 holte er 300.000 Euro: Nun Betrugs-Prozess

Heute Redaktion
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In "2 Minuten 2 Millionen" stellte Werner S. (57) im April ein Brauseventil vor - und bekam für die Produktion 300.000 Euro Zuschuss. Jetzt brachte ihn eine andere Geschäftsidee vor Gericht.

In "2 Minuten 2 Millionen" stellte Werner S. (57) im April ein Brauseventil vor – und bekam für die Produktion 300.000 Euro Zuschuss. Jetzt brachte ihn eine andere Geschäftsidee vor Gericht.

Ein echter Wiener geht nicht unter. Werner S. (57) ist ein gutes Beispiel. Er war schon Bordellbetreiber, Glücksspielprofi, Kaufmann und Firmenbestatter. Zuletzt schillerte das Original auf Puls4. Da sagten ihm honorige Investoren wie Hans Peter Haselsteiner 300.00 Euro zu. Für ein Brauseventil, das Energie spart. Bloß: Werner S. besitzt weder das Patent noch die Firma. Der Tausendsassa wirkt halt überzeugend. Das fand auch der Arzt Wolfgang L., der ihm 200.000 Euro borgte – für ein "Bauherrenmodell" in Wien.

Die Immobilie wurde auch verwertet, aber die Schuld nie bezahlt. Denn Werner S. brauchte das Kapital für eine neue Geschäftsidee – das Flatrate-Bordell "Donau Dolls". Aber das sperrte bald wieder zu. Folge jetzt: 15 Monate bedingt wegen Betruges für den plötzlich kamerascheuen Puls4-Gewinner. Nichts rechtskräftig, weil sein Anwalt Thomas Fried Nichtigkeitsbeschwerde erhob. Sein Mandant sei kein Betrüger. Denn bei Fälligkeit der Schuld war Werner S. nicht zahlungsunfähig – nur unwillig, weil sonst pleite. Und einfach so geht ein echter Wiener nicht unter.