Österreich

Bei Raub wurde Frau zum zweiten Mal Geiselopfer

Heute Redaktion
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Eine Frau, die bereits 2015 eine Geisel gewesen war, war bis Ende 2018 in Therapie, Anfang 2019 wurde sie wieder als lebendes Schutzschild genommen. Jetzt mussten die Täter vor Gericht.

Kaltschnäuzig hatten neun Litauer, in wechselnden Konstellationen, Supermärkte in NÖ überfallen. Zwei Osteuropäer (23, 33) waren am 16. Februar kurz vor Ladenschluss in den Billa in Günselsdorf (Baden) marschiert, fesselten drei Mitarbeiter und einen Kunden und räumten den Safe (gut 10.000 Euro) aus.

Beim Eintreffen des ersten Streifenwagens zielte ein Litauer mit seiner Waffe durch die Glasscheibe auf einen Polizisten, der Beamte eröffnete sofort das Feuer, verfehlte den Täter knapp („Heute" berichtete).

Nach Therapie wieder Geisel

Mit einer Frau, die bei einem Raub 2015 bereits als Geisel genommen worden war und daher bis Ende 2018 in Trauma-Therapie war, als lebendes Schutzschild gingen die Täter zum Parkplatz.

Doch die Geisel riss sich los, das Duo ging zurück in den Supermarkt, flüchtete über einen anderen Ausgang, versteckte sich und wurden nach der Großfahndung (Anm.: mit über 100 Polizisten) von einem Mittäter abgeholt.

Auch im März und Jänner hatte die Bande in Hollabrunn einen Supermarkt überfallen. Die Litauer gingen dabei brutal vor, fesselten die Mitarbeiter, die Opfer mussten sich auf den Boden legen. Eine Frau erlitt Kopfverletzungen. Die ersten Festnahmen gab es nach einem Juweliers-Coup in Kempten (D), nach und nach wurden acht von neun Tätern festgenommen.

Der 23-Jährige und 33-Jährige zeigten sich am ersten Prozesstag in Wr. Neustadt geständig. Der drittangeklagte Capo (34) bestritt die anderen Angeklagten überhaupt zu kennen. Ein Urteil gibt es im Februar, den Angeklagten drohen bis zu 20 Jahre Haft. Es gilt die Unschuldsvermutung.