Sollten hier brisante Beweise versteckt werden? Spezialeinheiten der Polizei durchsuchten in den letzten Tagen die Villa der berüchtigten Berliner Clan-Familie Remmo. Mindestens zwei Kisten voller Beweismaterial wurden von den Ermittlern festgestellt. Laut Medienberichten wurde zudem ein 23-jähriges Clanmitglied festgenommen. Es soll sich um Mussa Remmo handeln. Um sein Handy zu verstecken, soll dieser sein Telefon in den Po eingeführt haben.
Wie "Bild" berichtet, wurde der 23-Jährige bei dem Einsatz nicht in der Clan-Villa im Südosten von Berlin angetroffen. Vielmehr sei er unmittelbar vor der Festnahme mit einem Linienbus unterwegs gewesen. Dort soll der Intensivtäter von Beamten aufgegriffen worden sein.
Mussa Remmo muss geahnt haben, dass die Polizei ihn suchte. Mitfahrer aus dem Bus informierten die Beamten, dass das Clan-Mitglied kurz vor dem Zugriff der Polizei ein Handy in seiner Hose versteckt haben soll. Bei der Überprüfung wurden die Beamten fündig: Als Versteck hatte der Intensivtäter seinen Hintern ausgewählt.
Nach Bild-Informationen wurde Mussa Remmo zur Familien-Villa gebracht, wo man das Handy aus ihm herausgeholt und es beschlagnahmt hat. Gegen die Beschlagnahmung soll der 23-Jährige Widerstand geleistet haben. "Die Durchsuchungsmaßnahmen stehen im Zusammenhang mit dem Angriff auf eine Polizeibeamtin in der Silvesternacht", sagt eine Polizeisprecherin. Seine Festnahme war also nicht das Ziel der Razzia.
Die Remmos sind für die Justiz keine Unbekannten. 500 bis 1.000 Mitglieder soll die arabischstämmige Familie haben, viele davon sind kriminell. Ihre Haupteinnahmequellen: Drogenhandel, Einbrüche, Waffenhandel und Schutzgelderpressung. Das erbeutete Geld sollen die Remmos vor allem in Immobilien investieren. 2018 wurden 77 Häuser und Wohnungen der Remmos beschlagnahmt. Unter anderem die Villa in Alt-Buckow, wo etwa 15 Familienangehörige wohnen sollen. Die Miete zahlt das Amt, denn offiziell beziehen sie Arbeitslosengeld.