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Bei Zentralmatura gilt: "im Zweifel für den Schüler"

Heute Redaktion
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Bei der Zentralmatura wird es in den Fächern Mathematik und lebende Fremdsprache Änderungen bei der Beurteilung geben. Darauf haben sich Bundesschülervertretung (BSV), Unterrichtsministerium und Bundesinstitut für Bildungsforschung (Bifie) geeinigt. Weiters soll es zwischen schriftlicher und mündlicher Matura mehr Vorbereitungszeit geben. Das Grundkonzept bleibt aber gleich.

Bei der Zentralmatura wird es in den Fächern Mathematik und lebende Fremdsprache Änderungen bei der Beurteilung geben. Darauf haben sich . Weiters soll es zwischen schriftlicher und mündlicher Matura mehr Vorbereitungszeit geben. Das Grundkonzept bleibt aber gleich.

Die Lehrer werden künftig darauf hingewiesen, dass eine Aufgabe schon dann als richtig zu werten ist, wenn sie "im Wesentlichen" korrekt gelöst wurde. "Im Zweifel für den Schüler", nannte dies Bifie-Direktor Martin Netzer bei einer Pressekonferenz am Montag. Selbst wenn eine Maßeinheit oder ein Vorzeichen vergessen wurde, könne der Punkt gegeben werden, wenn klar erkennbar sei, dass der Schüler korrekt gelöst habe.

Änderung bei Beurteilung

In der Mathematik gibt es Klarstellungen und Änderungen bei der Beurteilung: So darf im ersten Teil der Prüfung, bei dem die Grundkompetenzen abgeprüft werden, nur ein Punkt pro Beispiel vergeben werden. Das soll verhindern, dass durch das Nichtlösen einer Aufgabe mehrere Punkte verloren gehen. Durch eigene Teilaufgaben im schwierigeren zweiten Prüfungsteil können sich Schüler außerdem Kompensationspunkte holen, indem sie damit Grundkompetenzen aus dem ersten Teil nachweisen.

In der lebenden Fremdsprache können schlechtere Leistungen in einem Prüfungsteil durch bessere im anderen kompensiert werden. Nach den bisherigen Plänen mussten sowohl im "rezeptiven" (Lesen, Hören) als auch im "produktiven" Teil (Schreiben, Sprachverwendung) jeweils mindestens 60 Prozent der Punkte erreicht werden. Künftig reichen in einem Teil auch 50 Prozent, wenn im anderen so hoch gescort wird, dass insgesamt 60 Prozent der Punkte zu Buche stehen.

Grundkonzept "pipifein"

Am Grundkonzept der Matura werde nichts geändert, so Netzer. "Das System ist pipifein." Wenn man davon aber so überzeugt sei, vergesse man oft die Information der Betroffenen. "Wir haben versäumt, die Schüler mitzunehmen", bekannte Netzer. "Wir haben geglaubt, wenn wir über die Schulaufsicht, die Direktoren und die Lehrer, also nach einem Kaskadenmodell kommunizieren, kommt das auch in den Klassen an. Manchmal braucht man einen Stesser, den haben wir gekriegt von der BSV."

Weitere Maßnahmen: Alle siebenten Klassen erhalten im zweiten Semester vom Bifie eine Probeschularbeit samt Benotungsschlüssel, die von den Lehrern entweder als "echte" Schularbeit oder als freiwillige Übung eingesetzt werden kann, so Bundesschulsprecherin Angi Groß. Die Ergebnisse dieser Klausuren sollen veröffentlicht werden.

Mehr Vorbereitungszeit

Außerdem sollen zwischen schriftlicher und mündlicher Matura künftig drei statt wie bisher geplant zwei Wochen liegen. Wer schriftlich durchfällt und eine Kompensationsprüfung absolvieren muss, hat für die Vorbereitung statt einer Woche elf Tage Zeit.

Darüber hinaus gibt es eine gemeinsame Infokampagne und eine Übungsplattform, die bis 15. Jänner in Betrieb gehen soll. Dort soll es eine schülergerechte Aufbereitung der neuen Matura samt interaktiven Übungsmöglichkeiten geben.