"Bei mir steht Kontinuität im Vordergrund." Seit einer Woche ist Michael Linhart (63) Außenminister. Ein Fußball war der erste Gegenstand, den er sich ins neue Büro stellte.
"Das ist der Ball des Außenministeriums", sagt Linhart stolz. Er ist Gründer, Kapitän und Stürmer des ministeriellen Kickerteams. Fußball verbinde, beim Kicken erkenne "man den Charakter der Menschen".
Rapid oder Austria? "SCR Altach" sagt der Vorarlberger Diplomat. Eh klar.
Seine Trikotfarbe bleibt unklar. "Ich habe nie viel von dieser Farbenlehre gehalten, die ÖVP war immer meine Heimat."
"Bei Terrorismus – keine Neutralität", so Linhart. "Selbstverständlich" würde er den Davidstern am Außenamt hissen, sollten wieder Raketen auf Israel hageln.
Der Westbalkan liegt Linhart am Herzen. Die EU müsse diesen Ländern "noch mehr die Hand reichen".
Eher nein, sagt Linhart. Man müsse mit EU-Querschlägern wie Polen und Ungarn mehr reden. Wenn nötig, in einer "klaren Sprache".
"Ein vertrauensvolles Verhältnis" verbinde ihn mit Sebastian Kurz. Die Chat-Affäre habe das nicht erschüttern können. Auch beim Fußball habe er immer mit und nie gegen Kurz gespielt.
Seine Vorgänger Kurz und Schallenberg wurden Kanzler. Will er das auch? "Ich wollte immer Diplomat werden", so der Diplomat.