Österreich

Beißkorb: FPÖ schießt gegen eigene Landespartei

Obwohl Gottfried Waldhäusl seine generelle Beißkorbflicht für NÖ schon längst relativiert hatte, stellt sich die Bundes-FPÖ jetzt gegen ihn.

Heute Redaktion
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Vilimsky und Strache stellen sich gegen Waldhäusl.
Vilimsky und Strache stellen sich gegen Waldhäusl.
Bild: Daniel Schreiner, picturedesk.com/APA, Helmut Graf

Zerfleischt sich die FPÖ selbst? Beim heiklen Thema Leinen- und Beißkorbpflicht gehen die Meinungen in der Partei offenbar weit auseinander oder es gibt einfach nur ein internes Kommunikationsproblem. Am Donnerstag kritisierten Philippa Strache und Harald Vilimsky ihren NÖ-Chef Gottfried Waldhäusl in einer Aussendung – "Heute" berichtete. Dabei hatte dieser seine Forderung schon längst relativiert.

Waldhäusl ließ am Dienstag mit einer möglichen generellen Beißkorbpflicht für Niederösterreich aufhorchen, sorgte damit für rege Diskussionen. Schon am Mittwoch ruderte er mit seinen Aussagen zurück – "Heute" berichtete jeweils. Er habe erreichen wollen, dass über das Thema gesprochen wird – mit Erfolg. Eine Beißkorbpflicht komme wenn, dann nur für große Hunde in Frage. Auch über die Plätze, an denen die Pflicht gelten würde, sei er gesprächsbereit.

Bundespartei schießt nach

Das war der Bundes-FPÖ offenbar zu wenig oder man hatte es einfach nicht mitbekommen. „Die Bundespartei hält diesen Vorstoß für nicht zielführend und spricht sich für eine differenzierte Lösung aus", so Generalsekretär Harald Vilimsky einen Tag nachdem sich auch Waldhäusl für eine differenzierte Lösung ausgesprochen hatte.

Gegen eine generelle Leinen- und Beißkorbpflicht für alle Hunde spricht sich auch Bundestierschutzbeauftragte Philippa Strache aus. "Gegenseitige parteipolitische Blockaden aber auch unüberlegte populistische Schnellschüsse sind absolut fehl am Platz", sagt sie.

Waldhäusl will noch im Oktober Experten- und Politiker zum Runden Tisch laden, um darüber zu diskutieren, wo und wie eine Beißkorbpflicht in Niederösterreich am meisten Sinn macht. (min)