Belästigung veröffentlicht: Sigi Maurer soll nun zah...

Ex-Grünen-Politikerin Sigi Maurer outete einen Bierverkäufer als vermeintlichen Verfasser eines obszönen Mails. Der Mann klagt nun Maurer auf Schadenersatz.

Pervers hat laut "Duden" mehrere Definitionen: Einerseits bedeutet es abartig, abnorm, abseitig, aber auch absurd, skandalös oder empörend – und das trifft auf die Wendung in einem Fall von sexueller Belästigung zu, der Ex-Politikerin Sigi Maurer passiert ist. Die ehemalige Grüne soll auf Facebook von einem Bierverkäufer aus Wien-Josefstadt obszön beleidigt worden sein. "Hallo. Du bist heute bei mir beim Geschäft vorbei gegangen und hast auf meinen Schw*** geguckt als wolltest du ihn essen", soll ihr der Bierhändler auf Facebook geschrieben haben. Die weiteren Mails waren noch obszöner und beleidigender. Doch nicht der Verdächtige muss nun mit einem Gerichtsverfahren rechnen – sondern das Opfer. Für viele ihrer Follower auf Facebook pervers: Weil sie den Fall auf Facebook veröffentlichte, soll sie dem Bierverkäufer nun Schadenersatz zahlen.

"Es gibt News in der Causa Craftbeer: Ich werde nun tatsächlich dafür verklagt, dass ich die sexistischen Hass-Nachrichten an mich öffentlich gemacht habe. Nicht nur, dass ich keine Möglichkeit habe mich rechtlich dagegen zu wehren – nein, jetzt werde ich auch noch dafür angegriffen", so Sigi Maurer auf Facebook.

"Herr L. erhebt Privatanklage gegen mich wegen übler Nachrede und Kreditschädigung. Für den (angeblichen) materiellen Schaden will er 20.000 Euro. Zusätzlich stellt er einen medienrechtlichen Antrag auf Entschädigung für die erlittene Kränkung (!) auf 40.000 Euro. Sollte ich verlieren, kommen noch die Prozesskosten dazu."

Vor Gericht muss jetzt geklärt werden, ob der Bierhändler die Nachrichten an Sigi Maurer tatsächlich selbst verfasst hat. Der Verdächtige bestreitet das – sein Schriftbild könnte ihn jedoch überführen. Der Prozess soll noch im Sommer stattfinden.

(pet)