Beliebte Regierungschefin Sanna Marin tritt zurück

Es sollte ein Kopf-an-Kopf-Rennen werden, aus welchem Ministerpräsidentin Sanna Marin als Verlierer herausging. Sie war bei Amtsantritt 2019 die jüngste Regierungschefin Finnlands und genoss seitdem große Beliebtheit. Bei der Wahl am Sonntag erreichten ihre Sozialdemokraten jedoch nur mehr 43 der 200 Sitze. Die rechte Partei "Die Finnen" erhielt 46, die konservative Nationale Koalition kam auf 48 Sitze. Zum Verhängnis wurde Marin letzten Endes ihr wirtschaftlicher Kurs, der das Land in eine höhere Verschuldung führte bzw. führen sollte.

Bereits am Mittwoch kündigte sie deswegen an, sich nicht mehr zur Wahl der Parteispitze zu stellen. Nun, am Donnerstag, folgte schließlich der letzte Schritt: Marin reichte den Rücktritt ihrer Regierung ein. Präsident Sauli Niinistö hat dieses Gesuch bereits akzeptiert. Bis ein Nachfolger gefunden ist, bleibt Marin noch vorübergehend im Amt. In Zukunft wird sie als reguläre Abgeordnete der Politik erhalten bleiben.

Krisenmanagerin

Marin war bei ihrem Amtsantritt 2019 mit 34 Jahren die jüngste Regierungschefin der Welt und erfreut sich in Finnland Umfragen zufolge nach wie vor großer Popularität. Als Krisenmanagerin führte sie ihr Land souverän durch die Pandemie und den Nato-Beitrittsprozess. Die Nationale Koalition wirft Marins Regierung jedoch unverantwortlich hohe Ausgaben vor und gab an, die Ausgaben um sechs Milliarden Euro kürzen zu wollen.