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Ben Becker: "Bin auch nur ein Mensch"

Heute Redaktion
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Bild: Picturedesk

Im dunklen Anzug auf der Bühne stehen, Zigaretten rauchen und traurige Lieder singen. Diesen Wunsch setzt Schauspieler und Sänger Ben Becker in seinem Programm "Den See" (am 8. Oktober im Wiener Konzerthaus) in die Tat um. Mit "Heute" spicht er über die Beweggründe, seinen Draht zu Wolfgang Ambros und gewaltige Schönheitspickel.

Im dunklen Anzug auf der Bühne stehen, Zigaretten rauchen und traurige Lieder singen. Diesen Wunsch setzt Schauspieler und Sänger Ben Becker in seinem Programm "Den See" (am 8. Oktober im Wiener Konzerthaus) in die Tat um. Mit "Heute" spicht er über die Beweggründe, seinen Draht zu Wolfgang Ambros und gewaltige Schönheitspickel.

Heute: Wie nahe darf man dem Abgrund kommen, um danach noch mit gesunder Distanz über ihn singen zu können?   

Becker: "Es geht in meinem Abend nicht darum, den Abgrund zu erforschen, denn der ist ja unumgänglich. Es geht um alles davor. Um die Gefühle, die Verlust, Abschied, Loslassen verursachen. Aber auch darum, wie sehr uns die Liebe beflügelt."

Wie kam’s zum Liederabend?    

"Ich habe den Wunsch verspürt, mich musikalisch zu äußern und mich gefragt, was mich in den letzten Jahren emotional gerissen hat. Das waren Lieder von Johnny Cash, Nick Cave, Serge Gainsbourgh. Die Arbeit am Album war weit fortgeschritten, da packte uns die Lust, mit der Sache auch raus zu gehen."

Was erwartet uns?

"Der Liederabend wird weniger verstörend, als man denkt. Wir werden Spaß haben, auch wenn wir dabei ein bissl weinen."

Bei der Premiere im Mai in Hamburg haben Sie sich bekreuzigt. Ist das Show oder Ritual?

"Ich bekreuzige mich immer. Aber normalerweise nur, wenn ich noch alleine bin. An dem Abend war das eine Ausnahme. Es wurde ein bisschen Show, weil ich sehr nervös war. Ich gebe zu, das ist mir so rausgerutscht. Ich bin ja auch nur ein Mensch."

 

Sie singen auch ein altes Lied von Wolfgang Ambros. Wie das?  

"Ich habe 'Heit Drah I Mi Ham' letztes Jahr gehört, als ich durch die tiefverschneite österreichische Berglandschaft gefahren bin. Ein junger Mensch hat's   mir vorgespielt. Ich kannte das Lied nicht, wusste nicht, ob ich weinen oder lachen sollte. Es faszinierte mich einfach."

Wenn Sie sich als Moderator des "Life Ball" verkleiden hätten müssen, was wär’s geworden?

"Ein Rokoko-Kleid mit einer so langen Schleppe, dass zwei hinter mir her tappseln müssten. Mit Riesen-Schönheitspickel!"

Maria Dorner