Das Benko-Beben geht weiter und zieht weitere Unternehmen des Firmengeflechts mit runter. Nun soll die deutsche Warenhauskette "Galeria Karstadt Kaufhof" betroffen sein und nach der Signa-Schieflage schon wieder kurz vor der Insolvenz stehen. Dies berichten verschiedene Medien am Montag übereinstimmend mit Verweis auf Insider.
Bitter: Für den Warenhauskonzern wäre es die dritte Pleite seit 2020. Schuld an der Pleite soll der Benko-Konzern "Signa Holding" sein. Bei der letzten Warenhaus-Sanierung hatte sich die Signa-Holding im letzten Jahr verpflichtet, einen Beitrag von 200 Millionen Euro "Galeria Karstadt Kaufhof" zur Verfügung zu stellen. Doch im November rutschte die Holding in die Insolvenz. Dass die Signa Holding seiner deutschen Warenhaustochter nun die dringend benötigte Finanzspritze zukommen lasse, ist unwahrscheinlich.
Kommt es zur Pleite? "Die Wahrscheinlichkeit ist hoch", sagte eine mit dem Insider am Montag zu "Bild". Der Antrag könnte schon am Dienstag oder Mittwoch erfolgen, heißt es. Dazu passt auch, dass laut Medieninformationen schon am Dienstag der Hamburger Anwalt Stefan Denkhaus vom Essener Amtsgericht als Insolvenzverwalter bestellt werden soll.
Unklar ist auch was mit den Beschäftigten passiert, sollte es zur Pleite kommen. Der Warenhausriese aus Karstadt und Galeria Kaufhof hat aktuell rund 12.000 Vollzeit-Stellen. Vor zehn Monaten hatte der zum Signa-Imperium von René Benko gehörende Konzern erst bekannt gegeben, welche Auswirkungen die im Oktober 2022 eingeleitete zweite Sanierung der Galeria hat. Geplant wurde damals die Schließung von 52 der 129 Filialen und die Entlassung von über 4.000 Mitarbeitern, um danach wieder profitabel arbeiten zu können. Nun steht der Handelsriese vor einem neuen Scherbenhaufen.
Zuletzt lief es wirtschaftlich eigentlich besser für die Warenhäuser. So prognostiziert Galeria für das Geschäftsjahr 2023/24, das bis Ende September läuft, ein positives Ergebnis. Im "mittleren zweistelligen Millionenbereich" soll das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen liegen. Wie viel von der Warenhaus-Kette nach einer erneuten Pleite übrig bleiben würde, ist unklar.