Wirtschaft

Benkos Signa übernimmt Karstadt zur Gänze

Heute Redaktion
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Die Signa Retail GmbH des Tiroler Immoinvestors Rene Benko übernimmt die deutsche Warenhauskette Karstadt ganz. Damit endet die Ära des bisherigen Karstadt-Eigners Nicolas Berggruen im Unternehmen, ein weiterer Kaufpreis fließt nicht an ihn.

Die Signa Retail GmbH des Tiroler Immoinvestors ganz. Damit endet die Ära des bisherigen Karstadt-Eigners Nicolas Berggruen im Unternehmen, ein weiterer Kaufpreis fließt nicht an ihn.

Signa übernimmt auch Berggruens Anteile der Karstadt Premium Group, zu der etwa das berühmte KaDeWe in Berlin gehört, aber auch Oberpollinger in München und Alsterhaus in Hamburg sowie Karstadt Sports. Der Rückzug Berggruens betrifft sowohl das operative Einzelhandelsgeschäft als auch die Beteiligung an einzelnen Karstadt-Immobilien.

"Karstadt braucht Klarheit"

Am Montag ist es so weit, nach vielen Gerüchten und Dementi, wird Benko Komplett-Eigner. "Die Karstadt Warenhaus GmbH braucht Klarheit über die zukünftige Eigentümerstruktur. Deshalb tritt Signa jetzt auch in operative Verantwortung", so Signa-Retail-Chef Wolfram Keil.

Kartellentscheid noch offen

Wichtigstes Ziel aktuell: "Dass Ruhe einkehrt", meinte Keil. Grundlage ist nicht eine bisherige Call-Option, sondern eine neu ausgehandelte Vereinbarung, die die komplette Übernahme von 100 Prozent der Anteile an der Karstadt Warenhaus GmbH vorsieht. Die Kartellbehörde muss den Deal - für den kein weiterer Kaufpreis fließt - noch absegnen.

Schon viele Millionen bezahlt

In den vergangenen Monaten hatte die Signa als Vermieter mehrerer Karstadt Häuser Investitionen in dreistelliger Millionenhöhe "für die nötige Liquidität des Unternehmens" getätigt. Nun fließt kein weiterer Kaufpreis an die Berggruen Holdings. "Wir machen den Weg frei für einen Neuanfang", so Berggruen.

"Logische Konsequenz"

"Angesichts der aktuellen Lage" sei es "die logische Konsequenz" gewesen, Karstadt komplett zu übernehmen, so Keil. Nun gehe es neben der nötigen Ruhe um eine "tragfähige Sanierungsstrategie" für Karstadt, sie sei "zügig in den relevanten Gremien" zu präsentieren und mit den Arbeitnehmervertretern zu diskutieren.

Gewerkschaft fordert Konzept

Die deutsche Gewerkschaft Verdi hat den neuen Karstadt-Eigner Rene Benko aufgefordert, ein tragfähiges Zukunftskonzept für den angeschlagenen Konzern mit seinen 17.000 Beschäftigten zu präsentieren. Er müsse zeigen, "dass er gewillt ist, in Karstadt umgehend und ausreichend zu investieren", so die Verdi-Vertreter.