Sport

Benni Raich: "Kann ganz, ganz vorne mitfahren

Heute Redaktion
Teilen

Benjamin Raich hat zwar längst alle großen Ski-Trophäen gewonnen, aber trotzdem noch lange nicht genug. Das Rennfahrerherz des Tirolers brennt auch im Alter von 36 Jahren noch lichterloh. Deshalb war Aufhören für Raich trotz des Rücktritts seiner Lebensgefährtin Marlies Schild kein Thema. Am 26. Oktober steht der Pitztaler zum 14. Mal beim Riesentorlauf-Klassiker in Sölden am Start.

 Benjamin Raich  hat zwar längst alle großen Ski-Trophäen gewonnen, aber trotzdem noch lange nicht genug. Das Rennfahrerherz des Tirolers brennt auch im Alter von 36 Jahren noch lichterloh. Deshalb war Aufhören für Raich trotz des kein Thema. Am 26. Oktober steht der Pitztaler zum 14. Mal beim Riesentorlauf-Klassiker in Sölden am Start.

"Ich denke, dass ich nach wie vor ganz, ganz vorne mitfahren kann", stellte Raich vor dem Start in den WM-Winter klar. "Denn wenn ich mir nichts mehr zutrauen würde, hätte ich schon längst aufgehört." Auf die Frage, ob er nach wie vor auch das Zeug zum Sieger habe, meinte der zweifache Olympiasieger und dreifache Weltmeister: "Wenn gewisse Komponenten zusammenspielen, dann ja. Davon bin ich überzeugt, daran glaube ich."

Mit dem Abgang seiner Lebensgefährtin Schild hätte sich für Raich die Möglichkeit geboten, mit ihr im Duett in die Pension abzutreten. "Klar wäre das ganz nett gewesen. Die Versuchung, das zu machen, war aber eigentlich nicht sehr groß. Wir haben immer gesagt, dass jeder für sich Sportler ist und jeder seinen Weg geht. Da muss auch jeder seinen Abschluss finden."

Macht wieder "Riesenspaß"

Im Jänner 2014 war Raich von starken Rückenproblemen geplagt worden, da hatte noch alles auf einen Rücktritt hingedeutet. Rund um Olympia in Sotschi und danach im Weltcup-Finish hatte Raich dann aber wieder "Riesenspaß" und entschloss sich eigentlich schon im Frühling zum Weitermachen. Vor dem Startschuss zum sommerlichen Konditionstraining unterzog sich Raich dann aber noch einem letzten Check.

"Man muss hungrig sein. Man muss Spaß haben, an dem was man tut. Und man muss konkurrenzfähig sein. Das alles habe ich gespürt", berichtete Raich. Die Rückenbeschwerden, die Raich bereits seine gesamte Karriere begleiten, hat er aktuell gemeinsam mit seinem Betreuerstab gut im Griff.

"Habe null Probleme"

"Ich habe in den vergangenen Wochen und Monaten sehr hart trainiert und bin viel skigefahren, auch auf sehr schwierigen Pisten. Und ich habe null Probleme", berichtete der Gesamtweltcupsieger 2006 hoch erfreut. Ziel Nummer eins in diesem Winter ist natürlich die WM im Februar 2015 in Vail/Beaver Creek. Ausgerechnet dort hat Raich 1999 seine erste von bisher bereits acht Weltmeisterschaften in Angriff genommen.

Ausflüge in die Speed-Disziplinen schließt Raich für die kommende Saison aus, die volle Konzentration gilt den technischen Disziplinen Slalom und Riesentorlauf. "Meinen erhofften Abfahrtssieg wird's also nicht mehr geben", meinte Raich mit einem Schmunzeln. Es wird eines der wenigen Ziele sein, die Raich bei seinem Karriereende nicht erreicht haben wird.

Eine der letzten Saisonen

Wann der Schlussstrich gezogen wird, darauf will sich Raich nicht festlegen. "Logischerweise ist das eine meiner letzten Saisonen. Deshalb werde ich sie auch sehr bewusst, mit noch mehr Lockerheit und Dankbarkeit genießen. Aber es ist nicht gesagt, dass es mein letzter Winter ist. Ich entscheide die Dinge immer dann, wenn es notwendig ist", sagte Raich, der seinen 36. und bisher letzten Weltcup-Sieg im Februar 2012 gefeiert hat.

In seiner Riesensammlung an Erfolgen fehlt Raich nicht nur ein Abfahrtssieg, sondern auch ein Erfolg bei seinem Heimrennen in Sölden. "Ich war immer schon sehr positiv, was Sölden betrifft. Auch wenn es danach nicht immer positiv gelaufen ist. Auch dieses Mal habe ich ein sehr gutes Gefühl. Auch, weil ich punkto Technik und Setup wieder einen Schritt nach vorne gemacht habe", meinte Raich, dessen beste Sölden-Platzierung bis dato Rang vier (2005, 2007, 2008) ist.