ORF-Liebling

"Bergdoktor"-Star: "Habe meine beste Freundin verloren"

Schauspielerin Ronja Forcher hat in jungen Jahren einen schweren Verlust erlebt. Den Tod ihrer besten Freundin verarbeitet sie nun in einem Buch.
Sandra Kartik
03.03.2025, 06:00

Seit 17 Jahren ist Ronja Forcher als Lilli Gruber Teil der beliebten "Bergdoktor"-Serie, sie spielt die Tochter des Fernseh-Arztes. Sie ist mit dem TV-Hit (Staffel 18 lief gerade auf ORF2), im wahrsten Sinn groß geworden. Doch schon in jungen Jahren hat die Tirolerin einen schweren Verlust erlitten: Ihre beste Freundin Sarah starb mit nur 13 Jahren an der seltenen genetischen Erkrankung Progerie. Die bewegende Geschichte, die das Leben der Schauspielerin für immer veränderte, erzählt sie nun im Buch "Für immer an meiner Seite".

"Das größte Geschenk meines Lebens ist die Freundschaft, die Begegnung und auch der Verlust von Sarah. Das hat meinen inneren Kompass ganz neu ausgerichtet", blickt die 28-Jährige im "Heute"-Gespräch zurück. "Ich habe dadurch gelernt, was im Leben wirklich zählt. Wenn man einen Menschen verliert, ohne den man sich das Leben nicht vorstellen kann, wird man noch viel gnadenloser bei Entscheidungen."

Mädchen als "Alien" beschimpft

Die beiden Kinder spielten schon als Babys miteinander, ihre Mütter waren Nachbarinnen und eng befreundet. Als Sarah ein Jahr alt war, bekamen ihre Eltern die niederschmetternde Diagnose: Ihr Mädchen litt an einer Krankheit, die es viel zu schnell altern ließ. Die Lebenserwartung der Betroffenen liegt unter 20 Jahren. Sarah wurde nur 13 Jahre alt. "Ich habe meine beste Freundin verloren. Sie war ein ganz besonderer Mensch, unfassbar reflektiert und weise", ist Forcher gerührt.

Sarah sah durch ihre Krankheit ganz anders aus als Gleichaltrige und zog damit ungewollt Blicke auf sich. Ein Bub beschimpfte sie sogar einmal als "Alien", erinnert sich der "Bergdoktor"-Star traurig. "Ich habe durch sie in jeder Zelle meines Körpers verstanden, dass Äußerlichkeiten das absolut Uninteressanteste sind. Wir alle profitieren von Inklusion, das sind kostbare und zauberhafte Begegnungen."

Alkohol, Drogen und Selbstverletzung

Nach dem Verlust ihrer Seelenverwandten flüchtete sich die Schauspielerin als Jugendliche in Alkohol, Drogen und verletzte sich sogar selbst. "Ich wollte, dass Menschen sehen, dass es mir schlecht geht und ich Hilfe brauche. Das war sehr schwer für mein Umfeld", sagt sie  rückblickend. "Liebesentzug und Respektlosigkeit dem eigenen Sein und Körper gegenüber ist das Falsche. Ich war zornig, warum ich nicht schneller heilte", weiß Forcher heute.

Eine Anleitung, wie man mit Trauer und Verlust umgeht, hat die Tirolerin nicht zu Papier gebracht. Es ist viel eher eine Ode an einen unvergesslichen Menschen. Das Buch half Forcher auch, sich selbst besser zu verstehen. "Ich hoffe, dass ich anderen Menschen in schweren Zeiten damit Beistand oder Hilfe geben kann."

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