Österreich

Vor Augen des Sohns: Bergsteiger stürzt ab

Heute Redaktion
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An der österreichisch-deutschen Grenze passierte ein tödliches Unglück: Vor den Augen seines Sohns stürzte ein 53-jähriger Bergsteiger 120 Meter in die Tiefe.

Das Drama passierte bereits Ende Februar beim Abstieg von einer rund 120 Meter hohen Felswand: Die beiden Männer aus Mecklenburg-Vorpommern waren zu einer mehrtägigen Scheeschuhtour im Steinernen Meer in den Nördlichen Kalkalpen, direkt an der österreichischen Grenze, aufgebrochen.

Beim Abstieg in Richtung der sogenannten Sigeretplatte gerieten die beiden dann in immer steileres Gelände und mussten sich an Ästen und Büschen festhalten, um nicht abzurutschen, wie die deutsche Bergwacht berichtet.

Gerade als der vorausgegangene Sohn feststellte, dass ein weiterer Abstieg nicht mehr möglich war, passierte das Unglück: Sein Vater verlor plötzlich den Halt. Der Sohn hörte ein Geräusch und sah dann seinen Vater im steilen Schneefeld an sich vorbeirutschen. Der 53-Jährige versuchte noch, sich an einzelnen Ästen festzuhalten, was aber misslang; er stürzte rund 120 Meter über die 120 Meter-steile Felswand unter der Sigeretplatte bis zum Wandfuß ab und blieb tödlich verletzt im Jungwald liegen.

Die Nördlichen Kalkalpen erstrecken sich über etwa 500 km vom Alpenrheintal bis Wien und sind bis zu 50 km breit.

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Hier passierte das Unglück (Bild: Bergwacht Berchtesgarden)

Als gegen 13.15 Uhr der Notruf des Sohns einging, alarmierte die Leitstelle Traunstein sofort die Bergwacht Berchtesgaden und den Traunsteiner Rettungshubschrauber „Christoph 14". Der Pilot nahm am Großparkplatz Königssee einen Bergretter auf und flog dann in Richtung Sigeretplatte, wobei die Einsatzkräfte den Sohn im Steilgelände und den abgestürzten Vater rund 120 Meter tiefer rasch orten konnten. Der Abgestürzte konnte nur noch tot von der Bergwacht geborgen werden.

Krisenberater der Bergwacht kümmerten sich um den Sohn und weitere Angehörige, die sich nach der Bergtour mit dem Duo treffen wollten. (red)