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Bergsteigerin stirbt durch Erdbeben am Feuerring
Ein starkes Beben hat am Sonntagnachmittag (Ortszeit) das gebirgige Zentrum von Taiwan erschüttert. Die nationale Wetterbehörde ordnete das Beben bei einer Stärke von 6,3 ein, die US-Erdbebenwarte USGS bei 6,2. Nach Angaben der Behörden lag das Epizentrum rund 20 Kilometer südöstlich der Stadt Puli im Landkreis Nantou.
Die Erdstöße lösten Erdrutsche aus. Ein Bergsteiger wurde laut Taiwans Nationaler Feuerwehrbehörde von herabstürzendem Gestein erschlagen, zwei weitere Kletterer wurden schwer verletzt. Lokale Medien berichteten von zerstörten Autos, zersplittertem Fensterglas in Gebäuden und Gas-Lecks im Inselzentrum.
Bei dem Beben handelt es sich um das bisher stärkste des Jahres in Taiwan. Es ereignete sich nahe der Gegend, in der ein Erdbeben der Stärke 7,6 im Jahr 1999 mehr als 2.400 Menschen tötete. Die Insel liegt am sogenannten Pazifischen Feuerring, wo mehrere Erdplatten aneinandergrenzen. Verschiebungen jener Platten entladen sich häufig mit Erdbeben und Vulkanausbrüchen. Entlang dieses Gürtels liegt etwa die Hälfte aller aktiven Vulkane weltweit.
Acht Kinder bei Erdrutschen verletzt
Im Süden der Philippinen, ebenfalls auf dem Feuerring, hatte die Erde nur wenige Stunden zuvor heftig gebebt. Nach Angaben des Philippinischen Instituts für Vulkanologie und Seismologie (Phivolcs) lag das Epizentrum des Bebens der Stärke 5,7 zehn Kilometer westlich der Stadt Carmen in der Provinz Cotabato.
Acht Kinder wurden laut Polizei in Cotabato von fallenden Trümmern und Erdrutschen verletzt. Zudem beschädigten die Erdstöße vier Schulgebäude und eine Brücke in einem nahe gelegenen Dorf. Mehrere mittlere Nachbeben folgten rund um Carmen.
Mehreren Naturkatastrophen ausgesetzt
Aufgrund seiner Lage direkt auf der Grenze zweier Erdplatte sind die Philippinen der Gefahr mehrerer Naturkatastrophen ausgesetzt. Auf der Hauptinsel Luzon befindet sich der äußerst aktive Vulkan Mayon. Der Krater, der zuletzt 2009 ausbrach, zeigte jüngst Zeichen einer möglichen Eruption. Kraterglühen, ein erhöhter Gas-Ausstoß sowie ein Steinfall wurden beobachtet, hieß es in einer Phivolcs-Meldung.
Das Institut erhöhte seine Alarmstufe von 0 auf 1. Dabei handle es sich um eine "Vorwarnung für die Öffentlichkeit", sagte der Institutsdirektor, Renato Solidum, dem Radiosender DZMM. Es bestehe die "ständige Gefahr von lebensbedrohlichen Steinfällen, Lawinen, Asche-Auspuffungen oder Gasexplosionen". Solange der Krater glühe, sei ein Ausbruch nicht ausgeschlossen, sagte Solidum. Anfang Mai waren fünf Bergsteiger bei einer Dampfgasexplosion des Vulkans gestorben. Sowohl Taiwan als auch die Philippinen befinden sich zudem im Einzugsgebiet von Taifunen, die Überschwemmungen und Schlammlawinen auslösen können.