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Journalist aus Bosnien vor seinem Haus verprügelt

Ein Mitarbeiter des Senders BN berichtete über eine Demonstration. Kurz darauf wurde er ins Krankenhaus eingeliefert.

Heute Redaktion
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Der Reporter twitterte das Foto aus dem Krankenhaus.
Der Reporter twitterte das Foto aus dem Krankenhaus.
Bild: Twitter

Vladimir Kovacevic twitterte ein Selfie aus dem Krankenbett. Es zeigt ihn, nach einer Prügelattacke - direkt vor seiner Haustür. Der Journalist gibt an, dass er auf dem Heimweg von zwei Männern abgepasst wurde. Dann hätten sie mit Stöcken auf ihn eingeschlagen.

Proteste nach mysteriösem Tod

Der Grund für das Ganze soll ein Bericht über eine Protestkundgebung gewesen sein: Seit Monaten fordern Menschen in Bosnien "Gerechtigkeit für David".

Hinter dem Namen steckt ein 21-jähriger Mann, der im März diesen Jahres tot aufgefunden wurde. Laut Behörden habe sich David Dragicevic selbst umgebracht. Die Menschen glauben dieser Version aber nicht.

Denn wie Davis Vater meint, wurde in einem Autopsiebericht über Spuren von "massiver Gewalt" geschrieben. Die Familie des 21-Jährigen klagt eine korrupte Polizei und Polit-Elite an – und findet Gehör im ganzen Land. Aus dem mysteriösen Todesfall formierte sich eine landesweite Protestbewegung, in der Bosniaken, Serben und Kroaten die "Gerechtigkeit" einfordern.

EU hat wachsames Auge auf Bosnien

Im bosnischen Banja Luka versammelten sich zum wiederholten Male tausende Menschen, mit der Forderung, den Fall "David" vollends aufzuklären. Die Demonstration wurde jedoch von dem Angriff auf Kovacevic überschattet.

Auch die EU reagierte bereits auf die Attacke auf den Journalisten. In einer Aussendung verurteilte man den Angriff. Außerdem werde man nun ein Auge auf die Medienfreiheit des Landes werfen, auch im Hinblick auf einen möglichen EU-Beitritt.

Auch in Wien versammelten sich bereits im Mai hunderte Menschen für eine Kundgebung am Heldenplatz:

(slo)