Wirtschaft

Berliner Flughafen: Zu ehrliches Interview - gefeuert

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

Der Pressechef des Berliner Flughafens BER, Daniel Abbou, hat ein Interview gegeben, das mehr als freimütig ist: "Die Berliner und Brandenburger haben ein Recht zu sehen, wo ihre Milliarden versenkt worden sind", sagte Abbou unter anderem laut dem "Tagesspiegel". Diese Offenheit hat Konsequenzen. Abbou ist von seinem Posten freigestellt worden, wie die Flughafengesellschaft mitteilte.

Der Pressechef des Berliner Flughafens BER, Daniel Abbou, hat ein Interview gegeben, das mehr als freimütig ist: "Die Berliner und Brandenburger haben ein Recht zu sehen, wo ihre Milliarden versenkt worden sind", sagte Abbou unter anderem laut dem "Tagesspiegel". Diese Offenheit hat Konsequenzen. Abbou ist von seinem Posten freigestellt worden, wie die Flughafengesellschaft mitteilte. 

n. Dass der eigene Pressesprecher aber so unverblümt über diese Hoppalas spricht, war den Chefs des Airports doch zu viel.

"Früher wurde meist gesagt: Nein, es ist alles gut. Das ist Bullshit. Bekenne dich dazu, wenn etwas scheiße gelaufen ist", sagte Abbou etwa laut "Tagesspiegel". Dazu habe "die alte Flughafencrew zu viel verbockt, dafür sind zu viele Milliarden in den Sand gesetzt worden". Und: "Glauben Sie mir, kein Politiker, kein Flughafendirektor und kein Mensch, der nicht medikamentenabhängig ist, gibt Ihnen feste Garantien für diesen Flughafen."

Abbou kritisierte auch offen seinen Chef Karsten Mühlenberg, vor allem wegen dessen unglücklichen Agierens in der Öffentlichkeit. Er habe "sehr mit der Stirn gerunzelt", als er erfahren habe, dass Mühlenfeld die Veröffentlichung eines Rechnungshofberichts zum Flughafen in der Presse per Brief habe verhindern wollen. Später habe er seinen "Kopf auf die Tischplatte geschlagen", als Mühlenfeld den Rechnungshof um Aufklärung darüber bat, wie der Bericht zur Presse gelangt sei, zitiert der "Tagesspiegel" aus dem Interview. 

Begründung für die Freistellung des Pressesprechers: "Das Interview von Herrn Abbou mit dem 'PR Magazin' ist nicht mit der Geschäftsführung abgestimmt", so Flughafenchef Mühlenfeld über die Entscheidung.