Berliner Polizei nimmt Komplizen von Anis Amri fest

Der Polizei in Berlin ist ein Fahndungserfolg gelungen: Seit klar ist, dass Anis Amri für den Anschlag auf einen Berliner Weihnachtsmarkt am 19. Dezember verantwortlich ist, suchten die Einsatzkräfte nach Komplizen. Am Mittwoch gelang eine Festnahme.

Die Berliner Polizei hat einen mutmaßlichen Komplizen der Weihnachtsmarkt-Attentäters Anis Amri festgenommen. Er ist ebenfalls Tunesier und soll dem Terroristen geholfen haben.
Beim Festgenommenen soll es sich um einen 40-jährigen Kontaktmann von Amri handeln, der in Berlin lebt, berichtet der Spiegel. Ermittler hatten im Todes-Lkw das Handy des Attentäters gefunden, in dem die Nummer des zweiten Tunesiers gespeichert war.

"Die weiteren Ermittlungen deuten darauf hin, dass er in den Anschlag eingebunden gewesen sein könnte", erklärte ein Sprecher der Bundesanwaltschaft. Die Polizei nahm den 40-Jährigen in seinen Wohn- und Geschäftsräumen im Stadtteil Tempelhof fest.

Weitere Komplizen?

Rund zehn Minuten vor dem Anschlag hatte Amri noch Nachrichten und Fotos an Freunde geschickt, meldet der Focus unter Berufung auf Ermittler. Darunter der gerade festgenommene 40-Jährige sowie andere Islamisten. Auf den teils längeren Sprachnachrichten ist auch nichts von dem polnischen Lkw-Fahrer zu hören - er dürfte zu diesem Zeitpunkt bereits tot gewesen sein.

Nach Auswertung der GPS-Daten dürfte Amri den Breitscheidplatz, auf dem der Weihnachtsmarkt stattfand, zunächst umrundet haben, um sich mit dem Lkw vertraut zu machen.

Fluchtroute Amris immer klarer

am 19. Dezember war Amri offenbar durch mehrere europäische Länder gereist, bevor er bei einer Polizeikontrolle in Italien seine Pistole zückte, auf einen Beamten feuerte und anschließend erschossen worden war.

Laut letztem Ermittlungsstand dürfte der Tunesier zunächst von Deutschland in die Niederlande und von dort nach Frankreich geflüchtet sein. In Lyon stieg er schließlich in einen Zug, der ihn nach Mailand brachte, bestätigt.