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Berlusconi gegen Monti: Italien zugrunde gegangen
Kurz nachdem der zurückgetretene italienische Premier Mario Monti seine Bereitschaft signalisiert hat, nach der Parlamentswahl im Februar wieder als Regierungschef anzutreten, hat sein Vorgänger Silvio Berlusconi eine scharfe Attacke gegen dessen Regierung gerichtet.
eine scharfe Attacke gegen dessen Regierung gerichtet.
"Seitdem in Italien das Technokratenkabinett die Führung übernommen hat, ist alles zugrunde gegangen. Das Kabinett hat uns zu Deutschlands Linie des Sparkurses gezwungen, der in die Rezession treibt", sagte , der als Stargast der von RAI 1 gesendeten Sonntagsshow "Domenica In" auftrat.
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Auf die Frage, warum er Monti zum Kandidaten des Zentrumsblocks vorgeschlagen habe, erklärte Berlusconi, dass er damit gehofft hatte, alle Parteien der Rechten zu vereinen und einen Wahlsieg des Mitte-Links-Blocks abzuwenden. Berlusconi verteidigte seine Leistungen als Premier in den vergangenen Jahren. "Ich habe mehr als die 57. Regierungen der Vergangenheit geleistet", sagte der Medienzar.
Bei einer Pressekonferenz hatte Monti die Italiener davor gewarnt, der populistischen Politik und den Versprechen Berlusconis zu folgen. Das hoch verschuldete Italien befinde sich noch immer in einer schwierigen Phase, sagte Monti. "Ich habe große Probleme, Berlusconis Gedankengängen zu folgen", sagte er. Schließlich habe Berlusconi seine Bilanz als "Katastrophe" bezeichnet, aber ihn zuvor aufgefordert, sich in einer neuen Regierung an die Spitze einer gemäßigten Koalition zu stellen. Die Vorschläge des Medienzaren, wie die Abschaffung der neuen Immobiliensteuer, seien "sehr gefährlich und illusorisch".
Monti kündigte am Sonntag weiter an, er wolle ein Programm aufstellen, um "Italien zu verändern und Europa zu reformieren". Er wolle so verhindern, dass "gefährliche Schritte rückwärts" gemacht würden. Der parteilose Ex-EU-Kommissar hatte die Regierung inmitten der Finanzkrise im November 2011 vom damaligen Regierungschef Silvio Berlusconi übernommen. Am Freitag hatte er wie angekündigt nach Verabschiedung des Haushalts 2013 seinen Rücktritt eingereicht. In Italien finden nun Neuwahlen am 24. und 25. Februar statt.