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Berlusconi im Sozialdienst: "Witze erzählt"

Heute Redaktion
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Bild: AP/Reuters/Heute.at-Montage

In Begleitung einer Eskorte hat Italiens Ex-Premier Silvio Berlusconi am Freitag seinen Sozialdienst in einem Altersheim bei Mailand angetreten. Um 9.35 Uhr traf der 77-Jährige im katholischen "Sacra Famiglia"-Altersheim ein. Er habe Witze erzählt und über Fußball gesprochen, schilderte Berlusconi Eindrücke von seinem ersten Tag in der Einrichtung.

am Freitag seinen Sozialdienst in einem Altersheim bei Mailand angetreten. Um 9.35 Uhr traf der 77-Jährige im katholischen "Sacra Famiglia"-Altersheim ein. Er habe Witze erzählt und über Fußball gesprochen, schilderte Berlusconi Eindrücke von seinem ersten Tag in der Einrichtung.

Der begonnen. Das enorme Medieninteresse an seinem "ersten Arbeitstag" bezeichnete Berlusconi als "übertrieben".

Berlusconi will AC Milan-Uhren mitbringen

"Es waren vier intensive Stunden. Ich habe Witze erzählt und über Fußball gesprochen", berichtete der Medienzar. Viele Patienten der Einrichtung hätten ihm Fragen über sein Leben und über seinen Fußballklub AC Milan gestellt. "Das nächste Mal werde ich ihnen Uhren mit dem Milan-Logo mitbringen", berichtete Berlusconi in einem Interview mit dem TV-Kanal Telelombardia.

Die Hingabe des Personals habe ihn beeindruckt. "Die Personen, die diese Patienten pflegen, sind von außerordentlicher Menschlichkeit. Eine Pflegerin, mit der ich einen Großteil des Vormittags verbracht habe, arbeitet seit 41 Jahren in der Einrichtung", erklärte Berlusconi.

Um die Einrichtung wurden Sperren aufgestellt, um Kameraleute und Fotografen vom Eingang des Seniorenheims fernzuhalten. Der Leiter der Einrichtung, Paolo Pigni, hatte versichert, dass Berlusconis Anwesenheit den Tagesablauf in der Einrichtung nicht stören werde. Er werde auch keine unterhaltsamen oder Büro-Tätigkeiten ausführen, sondern wurklich in der Betreuung der Patienten eingesetzt, wurde betont. Nicht ausgeschlossen wird, dass er im Altenheim auch zu Mittag essen wird, berichteten italienische Medien.

"Soziale Ader von der Mutter gelernt"

"Silvio hat stets den Armen geholfen, er hat immer schon Menschen in Not unterstützt. Schade, dass es fast niemand wusste", betonte in einem Zeitungsinterview mit "Il Mattino". Berlusconi selbst hatte bereits am Donnerstag in einem Radio-Interview ebenfalls seine soziale Ader betont. Von seiner Mutter habe er gelernt, "dass Personen in Not zu helfen, bereichernd ist", erklärte er. Die Aussicht auf diese Bereicherung stand dem Ex-Premier bei seiner Ankunft allerdings nicht ins Gesicht geschrieben.

Demonstrant forderte: Gefängnis statt Altersheim

Trotz strenger Sicherheitsvorkehrungen ist es in Cesare Bosano zu einem Zwischenfall gekommen. Ein als Clown verkleideter Gewerkschafter versuchte, sich dem dreifachen Ex-Regierungschef zu nähern. Er verkündete lauthals, der Traum der Italiener sei es, dass Berlusconi statt ins Altersheim ins benachbarte Gefängnis San Vittorio einziehe. Der Demonstrant wurde von Sicherheitskräften entfernt.

 
Berlusconi muss für mindestens zehneinhalb Monate einmal pro Woche vier Stunden lang in dem Seniorenheim arbeiten, um dadurch den strikteren Auflagen eines Hausarrests zu entgehen. Berlusconi war wegen Steuervergehen zu vier Jahren Haft verurteilt worden, muss aber wegen seines hohen Alters nicht hinter Gitter.

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