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Berlusconi muss in Heim für behinderte Senioren

Heute Redaktion
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Bild: ANSA

Ein Mailänder Gericht berät seit Donnerstag über den Antrag auf Sozialdienst, den der frühere italienische Regierungschef Silvio Berlusconi als alternative Maßnahme zum Hausarrest eingebracht hat. Der konservative Politiker und Unternehmer war in der Affäre um seinen Medienkonzern Mediaset zu einem Jahr Haft verurteilt worden. Bis die Entscheidung fällt, könnten aber noch zwei Wochen vergehen.

. Bis die Entscheidung fällt, könnten aber noch zwei Wochen vergehen.

Der Staatsanwalt hat am Donnerstag grünes Licht gegeben. Jetzt ist die Entscheidung des Gerichts ausständig. Aufgrund seines Alters muss der 77-Jährige die Strafe nicht im Gefängnis verbüßen, sondern kann sie in Form von Hausarrest oder Sozialarbeit ableisten. Die Mailänder Justiz muss daher in Form von Gerichtspräsident Pasquale Nobile De Santis darüber entscheiden, in welcher Einrichtung er seinen Sozialdienst verrichten soll.

Entscheidung könnte Tage dauern

Anhänger Berlusconis versammelten sich am Donnerstagnachmittag vor dem Mailänder Justizpalast, um ihre Solidarität mit dem Unternehmer zu bekunden.

Bis zu einem Gerichtsbeschluss könnte es jedoch noch Tagen oder sogar zwei Wochen dauern. Berlusconis Anwälte haben laut Medienberichten beantragt, dass der 77-Jährige Sozialdienst in einer Behinderteneinrichtung in der Nähe seiner Villa Arcore bei Mailand übernehmen darf.

Berlusconi könnte aber auch verpflichtet werden, in einem Altersheim für behinderte Senioren Sozialdienst zu leisten, hieß es.

Staatsanwalt für gemeinnützige Arbeit

Berlusconi konnte am Donnerstag zumindest einen Etappensieg feiern. Oberstaatsanwalt Antonio Lamanna sprach sich dafür aus, dass er Sozialdienst leistet, statt unter Hausarrest seine Haftstrafe abzusitzen. Die Meinung der Staatsanwaltschaft ist für das Gerichts allerdings nicht verbindlich.

Berlusconi klagte, . "Die Linke will mich mit der Unterstützung der Justiz daran hindern, die Wahlkampagne zu führen", sagte der Ex-Premier.

 

Der konservative Politiker und Unternehmer war im vergangenen August in einer Affäre um seinen Medienkonzern Mediaset zu einer vierjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Diese wurde jedoch wegen einer Amnestieregelung automatisch auf ein Jahr verkürzt. Es wird erwartet, dass die Richter Berlusconi die gewünschte Verbüßung der Strafe in Form von Sozialarbeit nicht verweigern werden.