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Berlusconi: "Sie versuchen mich zu entfernen!"

Heute Redaktion
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Bild: Alberto Pellaschiar (AP)

Nach dem Urteil im "Ruby"-Prozess gegen Italiens Ex-Premier Silvio Berlusconi geht dieser nun in den Gegenagriff über und teilt kräftig aus. Er fühle sich als Opfer einer Justiz, die sich nicht um Gesetze kümmert und sieht eine politische Kampagne gegen seine Person. "Ich war überzeugt, dass sie mich freisprechen."

gegen Italiens Ex-Premier Silvio Berlusconi geht dieser nun in den Gegenagriff über und teilt kräftig aus. Er fühle sich als Opfer einer Justiz, die sich nicht um Gesetze kümmert und sieht eine politische Kampagne gegen seine Person. "Ich war überzeugt, dass sie mich freisprechen."

"Wenn man die Fakten anschaut, gab es eigentlich keine Möglichkeit, dass sie mich verurteilen. Das ist ein unglaubliches Urteil, sie versuchen mich aus dem politischen Leben Italiens zu entfernen", reagierte Silvio Berlusconi schriftlich auf das . Sieben Jahre Haft und ein lebenslanges Verbot der Übernahme öffentlicher Ämter sei ein zu hartes Urteil. Denn die Richter in Mailand seien beim Strafmaß noch über den Antrag der Staatsanwaltschaft hinaus gegangen.

"Ich habe ja schon vorher gesagt, dass die Strafe höher ausfallen würde, als von der Staatsanwaltschaft beantragt. Wir werden Berufung einlegen. Und danach werden wir auch noch vor den Kassationsgerichtshof gehen", sagte Berlusconis Verteidiger Niccolo Ghedini. Bis dahin wird Berlusconi auf freiem Fuß bleiben. Auch sein Amt als Senator darf er vorerst behalten.

Italien habe Angst vor der Justiz

Für seinen Parteikollegen Renato Brunetta, früher unter Berlusconi Minister, ist die italienische Justiz ungerecht. "Heute haben wir in Italien Angst vor unserer eigenen Justiz. Vor einer Justiz, die außerhalb des Gesetzes steht. Berlusconi wurde für ein Telefonat an eine Polizeidienststelle zu sieben Jahren Haft verurteilt. Es gab keine Opfer. Er wollte nur eine Information haben", empörte sich Brunetta.

Die Richter sahen es unter anderem als erwiesen an, dass Berlusconi bei der Polizeidienststelle angerufen hatte, um die Freilassung von Ruby zu erwirken, die wegen eines Diebstahlverdachts festgenommen worden war. Außerdem kam das Gericht zur Überzeugung: Berlusconi hatte bei ausschweifenden Festen in seiner Villa Sex mit Ruby, die damals noch minderjährig war.

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