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Berlusconi-Zeitung verschenkt "Mein Kampf" an Leser

Heute Redaktion
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Bild: AP

Die Samstagsausgabe der Mailänder Zeitung "Il Giornale" sorgte in Italien für heftige Kritik. Der Zeitung lag neben einem Buch über den Zweiten Weltkrieg auch ein Exemplar von Hitlers Hassschrift "Mein Kampf" bei. Italiens Premier Matteo Renzi zeigte sich empört.

Die Samstagsausgabe der Mailänder Zeitung "Il Giornale" sorgte in Italien für heftige Kritik. Der Zeitung lag neben einem Buch über den Zweiten Weltkrieg auch ein Exemplar von bei. Italiens Premier Matteo Renzi zeigte sich empört.

Mit einer umstrittenen PR-Aktion sorgte die Mailänder Zeitung "Il Giornale" von Ex-Premier Silvio Berlusconi am Samstag für Empörung in Italien. Leser der Ausgabe konnten als zusätzliche kostenpflichtige Beilage ein Buch über den Zweiten Weltkrieg erwerben, als Geschenk dazu gab es gratis eine Ausgabe von Hitlers Manifest "Mein Kampf".

Italiens Mitte-Links-Premier Matteo Renzi zeigte sich empört. "Ich finde es schmutzig, dass eine italienische Tageszeitung heute Hitlers 'Mein Kampf' verschenkt", ließ er per Twitter wissen. Auch zahlreiche andere Politiker sowie jüdische Organisationen kritisierten die Aktion als "unanständig".

Die Zeitung verteidigt sich: Es handle sich um eine kommentierte Ausgabe, die der Aufklärung dienen solle. Man wolle so dem Nationalsozialismus entgegentreten.

 
In seinem Manifest "Mein Kampf" schrieb der spätere Diktator Adolf Hitler im Jahr 1925 seinen Rassenwahn und seine politischen Ziele nieder. In Deutschland darf das Buch seit diesem Jahr wieder veröffentlicht werden, nachdem das Copyright abgelaufen war. Zu diesem Anlass erschien in Deutschland eine neue, kommentierte Ausgabe.